– die Dauer des Kontaktes zwischen der Haut und der Oberfla¨che;
– die Struktur der Oberfla¨che;
– die Empfindlichkeit des Menschen, der in Kontakt mit der Oberfla¨che kommt.
Andere, mo¨glicherweise auch auftretende Faktoren spielen eine geringere Rolle. DIN EN ISO 13732-1
entha¨lt Daten in Werten oder Diagrammen, die beim Kontakt einer heißen Oberfla¨che mit der Haut
eine Beurteilung des Verbrennungsrisikos ermo¨glichen. Diese Daten (Verbrennungsschwellen) ko¨nnen
auch bei der Festlegung von Temperaturgrenzwerten von heißen Oberfla¨chen zum Schutz gegen
Hautverbrennungen in anderen Normen und Vorschriften verwendet werden.
Die Verbrennungsschwelle ist in der Norm definiert als die Oberfla¨chentemperatur, die die Grenze
darstellt zwischen keiner Verbrennung und einer Verbrennung ersten Grades, verursacht durch den
Kontakt der Haut mit dieser Oberfla¨che bei einer bestimmten Kontaktdauer. Verbrennungen werden
nach ihrem Ausmaß in 3 Stufen eingeteilt:
a) Verbrennung ersten Grades
Außer bei sehr oberfla¨chlichen Verbrennungen wird die Epidermis vo¨llig zersto¨rt, aber Haarfollikel,
Talgdru¨sen und Schweißdru¨sen bleiben unbescha¨digt.
b) Verbrennung zweiten Grades
Ein betra¨chtlicher Teil des Dermas sowie alle Talgdru¨sen werden zersto¨rt, und lediglich die tiefer
gelegenen Teile der Haarfollikel und Schweißdru¨sen u¨berleben.
c) Verbrennung dritten Grades
Wenn die gesamte Hautschicht zersto¨rt wurde und es keinerlei u¨berlebende Epithelzellen gibt.
In der Norm sind Werte bei unterschiedlicher Kontaktdauer fu¨r Verbrennungsschwellen angegeben. In
Diagrammen sind Verbrennungsschwellen-Bereiche fu¨r den Kontakt mit einer heißen, glatten Oberfla¨-
che von keramischen, glas- und steinartigen Materialien, Kunststoffen, Holz und blanken Metallen dar-
gestellt. Daru¨ber hinaus wird in zwei Diagrammen der Einfluss unterschiedlicher Beschichtungen auf
metallischen Oberfla¨chen mit unterschiedlichen Beschichtungssta¨rken verdeutlicht. Eine Abscha¨tzung
des Verbrennungsrisikos ist durch die Messung der Oberfla¨chentemperatur und den Vergleich mit
festgelegten Verbrennungsschwellen mo¨glich.
Weiterhin wird die Vorgehensweise bei der Messung Oberfla¨chentemperatur, Bestimmung der Kon-
taktdauer und die Wahl des Verbrennungsschwellenwertes beschrieben. Abschließend werden in
einem Abschnitt die Ergebnisse der Messungen interpretiert und Schlussfolgerungen abgeleitet. Da-
ru¨ber hinaus wird ein berblick u¨ber mo¨gliche Schutzmaßnahmen gegen Verbrennungen, unterlegt
mit einem Beispiel, dem Anwender an die Hand gegeben und Beispiele fu¨r die Anwendung der
Norm, z. B. zur Beurteilung vorhandener Maschinen, gegeben.
Die Werte dieser Norm gelten fu¨r Gegensta¨nde, deren Wa¨rmekapazita¨t im Vergleich zu derjenigen der
menschlichen Haut hoch ist.
Diese Norm ist nicht anwendbar, wenn ein großer Bereich der Haut (etwa 10 % oder mehr der Ko¨rper-
oberfla¨che) mit einer heißen Oberfla¨che in Beru¨hrung kommen kann. Diese Norm ist auch nicht auf
einen Hautkontakt von mehr als 10 % des Kopfes oder auf einen Kontakt, der Verbrennungen von
lebenswichtigen Bereichen des Gesichtes zur Folge hat, anwendbar.
DIN EN ISO 13732-3
Ergonomie der thermischen Umgebung – Bewertungsmethoden fu¨r Reaktio-
nen des Menschen bei Kontakt mit Oberfla¨chen – Teil 3: Kalte Oberfla¨chen
(Feb 2006)
Ta¨tigkeiten mit ungeschu¨tzten Ha¨nden sind bei der Arbeit in der Ka¨lte oft unvermeidlich, wenn eine
pra¨zise Ausfu¨hrung der Arbeit verlangt wird. Der Kontakt bloßer Haut mit kalten Oberfla¨chen verrin-
gert jedoch die Hauttemperatur und fu¨hrt zu akuten Auswirkungen wie Unbehagen, Schmerz, Taub-
heitsgefu¨hl oder Erfrierungen. Außerdem kann ein wiederholter Kontakt mit starker Abku¨hlung der
Haut zu Ka¨ltescha¨den ohne Erfrierungen fu¨hren (mo¨gliche Scha¨digung von Nerven oder Gefa¨ßen).
Obgleich Internationale Normen fu¨r die Bewertung der mit diesen Arbeiten verbundenen Ka¨ltegefa¨hr-
dungen zur Verfu¨gung stehen, behandelt keine Norm den eigentlichen Kontakt mit kalten Oberfla¨-
chen. Die Bewertung der Abku¨hlung durch Kontakt wird deshalb als erforderlich erachtet.
Um das Risiko einer Ka¨ltescha¨digung beurteilen zu ko¨nnen, ist es erforderlich, die wesentlichen Fakto-
ren zu kennen, die die Abku¨hlung von Ha¨nden/Fingern hauptsa¨chlich beeinflussen. Zu diesen geho¨ren:
– die Oberfla¨cheneigenschaften des Gegenstandes;
– die Temperatur der kalten Oberfla¨che und der Umgebung;
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Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung
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