DIN-Normen - Teil 20

 

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DIN-Normen - Teil 20

 

 

wert“ und „Geeignet“ liegen in der Mediaebene des Operators und entsprechen der Blickrichtung,
wie in den Bildern 91.2 und 92.1 dargestellt. Bei Entdeckungsaufgaben ist die Blickrichtung vom
Zentrum der Aufmerksamkeit abha¨ngig. Fu¨r berwachungsaufgaben ko¨nnen die Anzeigen entlang

Tabelle 92.2

Eignung unterschiedlicher Strichsta¨rken von Zeichen

Art der Anzeige

Strichsta¨rke des Zeichens als prozentualer Anteil

der Zeichenho¨he

Grad der Eignung

Positiv-Darstellung

1

)

Negativ-Darstellung

2

)

Aktive Anzeige

von 17 bis 20

von 8 bis 12

Empfohlen

von 14 bis

<17

von 6 bis

<8

>12 bis 14

Geeignet

von 12 bis

<14

von 5 bis

<6

>14 bis 15

Bedingt geeignet

3

)

Passive Anzeige

von 16 bis 17

von 12 bis 14

Empfohlen

von 12 bis

<16

von 8 bis

<12

>14 bis 16

Geeignet

von 10 bis

<12

>17 bis 20

>16 bis 18

Bedingt geeignet

3

)

1

) Positiv-Darstellung: dunkle Zeichen auf hellem Hintergrund.

2

) Negativ-Darstellung: helle Zeichen auf dunklem Hintergrund.

3

) Unter besonders gu¨nstigen Sichtbedingungen.

Vertikales Sehfeld fu¨r die berwachungsaufgabe

Horizontales Sehfeld fu¨r die berwachungsaufgabe

Bild 92.1

berwachungsaufgabe
S

N

: Normale Sehachse, 15



bis 30



unter der Horizontalen

Ungeeignet

Empfehlenswert

Bild 92.3

Richtige und falsche Anwendung von Skalen

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

92

einer Sehlinie unterhalb der Horizontalen angeordnet werden, von der bekannt ist, dass sie fu¨r den
Operator angenehmer ist.

Die auf den Bildern dargestellten Winkel stellen allgemeine ergonomische Empfehlungen dar; es wird
angenommen, dass der Operator normalsichtig und in der Lage ist, eine entspannte und stabile (vor-
zugsweise sitzende) Haltung in der Na¨he der Anzeigen einzunehmen.

Eine hohe Bildqualita¨t der Anzeige muss unter allen Normal- und Gefahrensituationen sichergestellt
werden: der Kontrast muss so hoch wie machbar sein, und die Verwechselbarkeit von Anzeigen (oder
Teilen der Anzeigen) untereinander muss durch Anwendung verschiedener Formen, Farben, Beschrif-
tungen (s. Tab. 92.2) oder durch andere geeignete Maßnahmen verringert werden.

Anzeigen mu¨ssen so ausgewa¨hlt werden, dass deren Skalenbereiche etwa den gewu¨nschten Messbe-
reichen entsprechen. So ist z. B. bei Messwerten von

5 bis þ5 die rechts in Bild 92.3 dargestellte

Skale geeignet, wa¨hrend die links abgebildete Skale ungeeignet ist.

Tab. 93.1 gibt Auskunft u¨ber die Eignung von optischen Anzeigen fu¨r unterschiedliche Wahrneh-
mungsaufgaben.

Anforderungen an die Interpretation von taktilen Anzeigen

Der Informationswert einer Anzeige kann durch die taktile Kodierung in einigen Situationen erho¨ht
werden. In diesen Fa¨llen muss die taktile Kodierung (s. Bild 94.1) der Funktion des kodierten Stellteils
bzw. Gegenstandes entsprechen oder ihr a¨hneln. Ein Beispiel ist der Landeklappenhebel in Flugzeu-
gen, der gewo¨hnlich so geformt ist, dass er der Gestalt der Landeklappen a¨hnelt. Bei proportionalen
taktilen Anzeigen (z. B. wo die auf die Hand des Operators u¨bertragene Sta¨rke der Vibration einer
Steuerfunktion proportional ist) sollte bedacht werden, dass die Empfindlichkeit fu¨r taktile Reize nur
u¨ber ein schmales Spektrum variiert.

6

Tabelle 93.1

Eignung von optischen Anzeigen fu¨r unterschiedliche Wahrnehmungsaufgaben

Art der Anzeige

Wahrnehmungsaufgabe

Ablesen eines
Messwertes

Kontrollablesung

berwachung von
Messwertschwan-
kungen

Kombinationen von
Wahrnehmungs-
aufgaben

Digitale Anzeige

Empfohlen

Ungeeignet

Ungeeignet

Ungeeignet

Analoge Anzeigen

Geeignet

Empfohlen

Empfohlen

Empfohlen

90



Skale

Geeignet

Empfohlen

Geeignet

Geeignet

Horizontale Skale

Vertikale Skale

Geeignet

Geeignet

Geeignet

Geeignet

360



Skale

270



Skale

180



Skale

6.4

Ergonomie

93

DIN EN 894-3

Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Anforderungen an die Gestaltung von An-
zeigen und Stellteilen – Teil 3: Stellteile (Jun 2000)

Diese Norm entha¨lt Empfehlungen u¨ber die Auswahl, Gestaltung und Anordnung von Stellteilen, um
eine Anpassung an die Anforderungen des Operators, die Eignung fu¨r die in Frage kommenden
Steuerungsaufgaben und die Einsatzbedingungen zu beru¨cksichtigen.

Bild 94.1

Formen, die durch bloße Beru¨hrung unterschieden werden ko¨nnen

Bild 94.2

bersicht u¨ber das Auswahlverfahren fu¨r handbeta¨tigte Stellteile

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

94

Sie gilt fu¨r handbeta¨tigte Stellteile an Arbeitsmitteln fu¨r gewerbliche und private Zwecke. Es ist be-
sonders wichtig, die Empfehlungen dieser Norm zu beru¨cksichtigen, wenn die Beta¨tigung eines Stell-
teils entweder direkt oder aufgrund eines menschlichen Fehlverhaltens zu Verletzungen oder gesund-
heitlichen Scha¨den fu¨hren kann.

Handbeta¨tigte Stellteile stehen in einer Vielzahl von Typen zur Verfu¨gung; sie reichen von Druckkno¨p-
fen bis zu Handra¨dern. Jeder Typ ist fu¨r aufgabenbezogene Anforderungen und bestimmte Fa¨higkei-
ten des Operators geeignet.

Die richtige Auswahl von Stellteilen ist fu¨r ein sicheres und wirksames Beta¨tigen entscheidend. Im
Folgenden wird ein systematisches Verfahren beschrieben, das Konstrukteure (Designer) bzw. Herstel-
ler in die Lage versetzen soll, handbeta¨tigte Stellteile auszuwa¨hlen, die den spezifischen Anforderun-
gen entsprechen.

Das Auswahlverfahren la¨uft in drei Schritten ab, die iterativ zu bearbeiten sind. Diese sind:

– Aufgabenbewertung und Informationserfassung;
– Vorauswahl von Stellteilfamilien;
– Festlegung geeigneter Stellteiltypen.

Die Hauptschritte des Auswahlverfahrens werden in Bild 94.2 dargestellt.

Die Aufgabenteilung zwischen Operator und Maschine sollte wa¨hrend einer fru¨hen Gestaltungsphase
nach den Empfehlungen in DIN EN 614-1 und DIN EN 894-1 bestimmt werden.

Die Aufgabe stellt allgemeine und spezifische Anforderungen, die u¨blicherweise nicht vera¨ndert wer-
den ko¨nnen. Sollte es nicht mo¨glich sein, ein geeignetes Stellteil fu¨r eine spezifische Aufgabe zu er-
mitteln, dann ist die Zuweisung dieser Aufgabe oder die Aufgabe selbst neu zu betrachten.

Die folgenden aufgabenbezogenen Anforderungen, die in dieser Norm beru¨cksichtigt werden, sind er-
fahrungsgema¨ß die wichtigsten fu¨r die Auswahl von handbeta¨tigten Stellteilen:

Allgemeine aufgabenbezogene Anforderungen:

a) Geforderte Genauigkeit des Positionierens des handbeta¨tigten Stellteils (Genauigkeit);

b) Geforderte Stellgeschwindigkeit (Geschwindigkeit);

c) Anforderungen an die Kraft des Operators (Stellkraft/Stellmoment).

Spezifische aufgabenbezogene Anforderungen:

d) Visuelle Erkennbarkeit der Stellung von handbeta¨tigten Stellteilen (Sichtkontrolle);

e

Tastbarkeit der Stellung (Tastkontrolle);

f) Vermeidung von unbeabsichtigtem Stellen (Unbeabsichtigtes Stellen);

g) Vermeidung des Abgleitens der Hand vom Stellteil (Reibung);

h) Stellmo¨glichkeit mit Handschuhen (Stellen mit Handschuhen);

i) Leichte Reinigungsmo¨glichkeit (Reinigungsmo¨glichkeit).

Die allgemeinen aufgabenbezogenen Anforderungen werden dazu verwendet, Klassen von geeigne-
ten Stellteilen anzugeben. Die spezifischen aufgabenbezogenen Anforderungen werden angewendet,
um einzelne Stellteile innerhalb dieser Klassen auszuwa¨hlen. Fu¨r die Bewertung der aufgabenbezoge-
nen Anforderungen sollte das in Tab. 95.1 dargestellte Klassifizierungsschema angewendet werden.
Bei diesem Schema werden 5 unterschiedliche Stufen von 0 bis 4 unterschieden:

6

Tabelle 95.1

Klassifizierungsschema fu¨r die Bewertung
der aufgabenbezogenen Anforderungen

Stufe

Symbol

Anforderungsgrad

0

vernachla¨ssigbar

1

gering

2

mittel

3

hoch

4

sehr hoch

6.4

Ergonomie

95

 

 

 

 

 

 

 

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