Die aufgabenbezogenen Anforderungen brauchen nicht exakt bewertet zu werden, weil das ausfu¨hrli-
che Bewertungsverfahren im Text der Norm angegeben wird und sich als ausreichend genau erwie-
sen hat.
Die Merkmale der unterschiedlichen Stellteiltypen sind zu beru¨cksichtigen, um die verfu¨gbaren Aus-
wahlmo¨glichkeiten zu bestimmen. Diese Norm entha¨lt sowohl Angaben zu Bewegungs- als auch zu
Greifmerkmalen. In vielen Fa¨llen ko¨nnen einige Merkmale durch die aufgabenbezogenen Anforderun-
gen vorbestimmt sein.
Bewegungsmerkmale:
j)
Bewegungsart;
k)
Bewegungsachse;
l)
Bewegungsrichtung;
m) Kontinuita¨t der Bewegung;
n) Kontinuita¨t der Bewegung und des Drehwinkels
>180
:
Greifmerkmale:
o) Greifart;
p) Teil der Hand, der die Stellkraft aufbringt;
q) Art der Stellkraftaufbringung.
Die Auswahl geeigneter Stellteile erfolgt u¨ber eine Zwischenauswahl von Stellteilfamilien bis hin zur
spezifischen aufgabenbezogenen Auswahl unter Zuhilfenahme entsprechend gestalteter Aufzeich-
nungsformulare.
6.4.6
Bildschirmarbeitspla¨tze
Eine der Hauptaufgaben der Ergonomie besteht darin, dafu¨r zu sorgen, dass die Gera¨te und Systeme
an die Benutzung durch den Menschen angepasst sind. Im Allgemeinen schließt das die Anpassung
der Gestaltung von Gera¨ten oder Systemen, einschließlich Anzeigen, Eingabegera¨ten, Software, Ar-
beitsplatz, Arbeitsplatzumgebung und Aufgaben an die charakteristischen Eigenschaften, Fa¨higkeiten
und Grenzen der mo¨glichen Benutzer ein. Die Verbesserung der ergonomischen Eigenschaften von
Systemen wird die Leistung erho¨hen, Fehler und Beeintra¨chtigungen verringern und die Gefahr ge-
sundheitlicher Scha¨digungen einschra¨nken. Das Versa¨umnis, die menschlichen Fa¨higkeiten zu beru¨ck-
sichtigen, ist unwirtschaftlich, setzt die Effizienz herab und fu¨hrt zu langweiliger, ermu¨dender Arbeit.
In der Praxis sind die Benutzer der Gera¨te und Systeme unterschiedlich, und es ist wichtig zu verste-
hen, worin sie sich unterscheiden und den Unterschied quantitativ zu bestimmen, damit dies bei der
Gestaltung beru¨cksichtigt werden kann. Hardware wie Software ko¨nnen fu¨r zahlreiche verschiedene
Aufgaben und in einer Vielzahl von Arbeitsplatzumgebungen eingesetzt werden, und es ist ebenfalls
wichtig, diese Faktoren in die Gestaltung einzubeziehen. Eine gute ergonomische Gestaltung ist bei
jedem Produkt oder System von Bedeutung, das fu¨r die menschliche Benutzung gedacht ist.
Sie ist besonders wichtig
– bei intensiver Benutzung;
– wenn es auf die Genauigkeit oder Schnelligkeit der vom Benutzer zu erbringenden Leistung an-
kommt;
– wenn die Akzeptanz des Benutzers entscheidend ist.
Die Arbeit an Bildschirmgera¨ten ist oft intensiv und macht einen wesentlichen Teil der Ta¨tigkeit vieler
im Bu¨ro Bescha¨ftigter aus. Die charakteristischen Eigenschaften sowohl der Hardware als auch der
Software ko¨nnen die Leistung des Benutzers wesentlich beeinflussen. Zunehmend befassen sich Be-
nutzer, deren Interessenvertreter und Vorgesetzte damit sicherzustellen, dass die Arbeit an Bild-
schirmgera¨ten nach ergonomischen Normen geplant wird. Was fu¨r eine bestimmte Umgebung geeig-
net ist, kann unter Umsta¨nden in einer anderen Benutzungssituation ungeeignet sein. Bei der
Anwendung ergonomischer Normen fu¨r Bildschirmgera¨te muss beru¨cksichtigt werden, dass der mo¨g-
liche Anwendungsbereich sehr groß ist. Aus diesem Grund haben ergonomische Normen oft die
Form von Empfehlungen oder Anforderungen, die von bestimmten definierten Bedingungen abha¨n-
gen.
Neue Bezeichnung der Normenreihe DIN EN ISO 9241:
6
Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung
96