DIN-Normen - Teil 21

 

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DIN-Normen - Teil 21

 

 

Die aufgabenbezogenen Anforderungen brauchen nicht exakt bewertet zu werden, weil das ausfu¨hrli-
che Bewertungsverfahren im Text der Norm angegeben wird und sich als ausreichend genau erwie-
sen hat.

Die Merkmale der unterschiedlichen Stellteiltypen sind zu beru¨cksichtigen, um die verfu¨gbaren Aus-
wahlmo¨glichkeiten zu bestimmen. Diese Norm entha¨lt sowohl Angaben zu Bewegungs- als auch zu
Greifmerkmalen. In vielen Fa¨llen ko¨nnen einige Merkmale durch die aufgabenbezogenen Anforderun-
gen vorbestimmt sein.

Bewegungsmerkmale:

j)

Bewegungsart;

k)

Bewegungsachse;

l)

Bewegungsrichtung;

m) Kontinuita¨t der Bewegung;

n) Kontinuita¨t der Bewegung und des Drehwinkels

>180



:

Greifmerkmale:

o) Greifart;

p) Teil der Hand, der die Stellkraft aufbringt;

q) Art der Stellkraftaufbringung.

Die Auswahl geeigneter Stellteile erfolgt u¨ber eine Zwischenauswahl von Stellteilfamilien bis hin zur
spezifischen aufgabenbezogenen Auswahl unter Zuhilfenahme entsprechend gestalteter Aufzeich-
nungsformulare.

6.4.6

Bildschirmarbeitspla¨tze

Eine der Hauptaufgaben der Ergonomie besteht darin, dafu¨r zu sorgen, dass die Gera¨te und Systeme
an die Benutzung durch den Menschen angepasst sind. Im Allgemeinen schließt das die Anpassung
der Gestaltung von Gera¨ten oder Systemen, einschließlich Anzeigen, Eingabegera¨ten, Software, Ar-
beitsplatz, Arbeitsplatzumgebung und Aufgaben an die charakteristischen Eigenschaften, Fa¨higkeiten
und Grenzen der mo¨glichen Benutzer ein. Die Verbesserung der ergonomischen Eigenschaften von
Systemen wird die Leistung erho¨hen, Fehler und Beeintra¨chtigungen verringern und die Gefahr ge-
sundheitlicher Scha¨digungen einschra¨nken. Das Versa¨umnis, die menschlichen Fa¨higkeiten zu beru¨ck-
sichtigen, ist unwirtschaftlich, setzt die Effizienz herab und fu¨hrt zu langweiliger, ermu¨dender Arbeit.
In der Praxis sind die Benutzer der Gera¨te und Systeme unterschiedlich, und es ist wichtig zu verste-
hen, worin sie sich unterscheiden und den Unterschied quantitativ zu bestimmen, damit dies bei der
Gestaltung beru¨cksichtigt werden kann. Hardware wie Software ko¨nnen fu¨r zahlreiche verschiedene
Aufgaben und in einer Vielzahl von Arbeitsplatzumgebungen eingesetzt werden, und es ist ebenfalls
wichtig, diese Faktoren in die Gestaltung einzubeziehen. Eine gute ergonomische Gestaltung ist bei
jedem Produkt oder System von Bedeutung, das fu¨r die menschliche Benutzung gedacht ist.

Sie ist besonders wichtig

– bei intensiver Benutzung;
– wenn es auf die Genauigkeit oder Schnelligkeit der vom Benutzer zu erbringenden Leistung an-

kommt;

– wenn die Akzeptanz des Benutzers entscheidend ist.

Die Arbeit an Bildschirmgera¨ten ist oft intensiv und macht einen wesentlichen Teil der Ta¨tigkeit vieler
im Bu¨ro Bescha¨ftigter aus. Die charakteristischen Eigenschaften sowohl der Hardware als auch der
Software ko¨nnen die Leistung des Benutzers wesentlich beeinflussen. Zunehmend befassen sich Be-
nutzer, deren Interessenvertreter und Vorgesetzte damit sicherzustellen, dass die Arbeit an Bild-
schirmgera¨ten nach ergonomischen Normen geplant wird. Was fu¨r eine bestimmte Umgebung geeig-
net ist, kann unter Umsta¨nden in einer anderen Benutzungssituation ungeeignet sein. Bei der
Anwendung ergonomischer Normen fu¨r Bildschirmgera¨te muss beru¨cksichtigt werden, dass der mo¨g-
liche Anwendungsbereich sehr groß ist. Aus diesem Grund haben ergonomische Normen oft die
Form von Empfehlungen oder Anforderungen, die von bestimmten definierten Bedingungen abha¨n-
gen.

Neue Bezeichnung der Normenreihe DIN EN ISO 9241:

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

96

Ergonomie der Mensch-System-Interaktion

Inhalt

Teile der ISO 9241

Bu¨rota¨tigkeiten mit Bildschirmgera¨ten

Teile 1–19

Zuga¨nglichkeit (Accessibility)

Teil 20

Softwareergonomie

Teile 100 bis 199

Ergonomie von Bildschirmen

Teile 300 bis 399

Ergonomie von Eingabegera¨ten

Teile 400 bis 499

DIN EN ISO 9241-1

Ergonomische Anforderungen fu¨r Bu¨rota¨tigkeiten mit Bildschirmgera¨ten – Teil 1:
Allgemeine Einfu¨hrung (Feb 2002)

– stellt die ergonomischen Anforderungen zur Benutzung von Bildschirmgera¨ten bei Bu¨rota¨tigkeiten

vor;

– liefert die Grundlagen einer an der Benutzungseffizienz orientierten Vorgehensweise;
– liefert eine Anleitung zur Anwendung der Reihe DIN EN ISO 9241;
– beschreibt, wie die Konformita¨t mit Teilen von DIN EN ISO 9241 anzugeben ist.

Im Sinne von DIN EN ISO 9241 schließen Bu¨rota¨tigkeiten einen großen Bereich generischer Text- und
Datenverarbeitungsaufgaben ein. Aufgrund der hnlichkeit dieser Aufgaben mit Aufgaben in anderen
Umgebungen, wie zum Beispiel in der Medizin, Wissenschaft, Telekommunikation, in Kontrollra¨umen
und o¨ffentlichen Einrichtungen, ko¨nnen viele der Anforderungen von DIN EN ISO 9241 auch auf diese
Umgebungen zutreffen.

Die Normenreihe DIN EN ISO 9241 befasst sich nicht mit der elektrischen Sicherheit von Bildschirm-
gera¨ten. Dieser Aspekt wird in IEC 950 (s. Norm) behandelt.

Anmerkung Die ergonomischen Anforderungen fu¨r Flachbildschirme werden durch DIN EN ISO 13406-1

und DIN EN ISO 13406-2 (s. Normen) abgedeckt. Umfassendere Hinweise zu der auf den
Menschen bezogenen Gestaltung dialogfa¨higer Systeme sind in DIN EN ISO 13407
(s. Norm) enthalten.

DIN EN ISO 9241-11

Ergonomische Anforderungen fu¨r Bu¨rota¨tigkeiten mit Bildschirmgera¨ten –
Teil 11: Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit – Leitsa¨tze (Jan 1999)

Ziel der Entwicklung und Evaluierung gebrauchstauglicher Softwareprodukte ist es, die Benutzer zur
Erreichung ihrer Arbeitsergebnisse zu befa¨higen und dabei ihre Belange im jeweiligen Nutzungs-
kontext zu beachten. DIN EN ISO 9241-11 definiert Gebrauchstauglichkeit und erla¨utert, welche
Vorteile Messungen der Gebrauchstauglichkeit in Form von Benutzungseffizienz und Zufrieden-
stellung erbringen. Diese werden durch den Grad der Erreichung angestrebter Ziele gemessen, den
hierfu¨r zu leistenden Aufwand sowie den Grad der Zufriedenstellung mit der Nutzung des Produkts.
In DIN EN ISO 9241-11 wird hervorgehoben, dass die Gebrauchstauglichkeit vom Nutzungskontext
abha¨ngt und dass die besonderen Umsta¨nde, unter denen das Produkt benutzt wird, den Grad der
Gebrauchstauglichkeit

beeinflussen.

Der

Nutzungskontext

besteht

aus

den

Benutzern,

den

Arbeitsaufgaben, den Arbeitsmitteln (Hardware, Software und Materialien), der physischen sowie der
sozialen Umgebung. All diese Faktoren eines Arbeitssystems ko¨nnen die Gebrauchstauglichkeit be-
einflussen. Messungen der Benutzungseffizienz und der Zufriedenstellung dienen der Bewertung des
gesamten Arbeitssystems. Wenn ein Produkt Gegenstand der Untersuchung ist, so dienen diese Mes-
sungen der Bewertung der Gebrauchstauglichkeit des Produkts in seinem Nutzungskontext, der Teil
des Arbeitssystems ist. Auch die Einflu¨sse anderer Komponenten des Arbeitssystems oder deren
nderungen, etwa der bungsgrad der Benutzer oder die Verbesserung der Beleuchtung, ko¨nnen
durch Messungen der Benutzungseffizienz und der Zufriedenstellung erfasst werden.

Das Konzept der Gebrauchstauglichkeit betrifft manchmal im engeren Sinne die Qualita¨t der Produkt-
attribute, die den Produktgebrauch erleichtern. Forderungen und Empfehlungen zur Gestaltung von
Attributen der Hardware, Software und der Arbeitsumgebung, die zur Gebrauchstauglichkeit beitra-
gen, sowie die ergonomischen Grundsa¨tze hinter diesen Forderungen werden in anderen Teilen der
Normenreihe DIN EN ISO 9241 dargestellt:

Das in DIN EN ISO 9241-11 enthaltene Konzept hat u. a. folgenden Nutzen:

6

6.4

Ergonomie

97

– Aspekte der Gebrauchstauglichkeit und Komponenten des Nutzungskontextes ko¨nnen identifiziert

und beru¨cksichtigt werden, wenn die Gebrauchstauglichkeit eines Produktes entworfen oder bewer-
tet wird;

– Die Leistung (Effektivita¨t und Effizienz) und die Zufriedenstellung der Benutzer liefern Messungen

dafu¨r, ob und inwieweit ein Produkt fu¨r den Gebrauch in einem bestimmten Nutzungskontext taug-
lich ist;

– Maße der Benutzungseffizienz und der Zufriedenstellung ko¨nnen als Basis fu¨r den Vergleich zwi-

schen Produkten mit unterschiedlichen technischen Merkmalen dienen, die in demselben Nut-
zungskontext eingesetzt werden;

– Die geplante Gebrauchstauglichkeit eines Produkts kann definiert, dokumentiert und verifiziert wer-

den (z. B. als Teil eines Qualita¨tsplans).

Die Norm entha¨lt Informationen fu¨r die Messung der Gebrauchstauglichkeit. Beispielsweise kann die
Beschreibung der Benutzermerkmale helfen bei der Auswahl der Benutzer, die an der Evaluierung
teilnehmen sollen. Die Feststellung der Ziele der Benutzer kann der Auswahl von Aufgaben dienen,
die fu¨r Pru¨fungen oder Tests der Gebrauchstauglichkeit geeignet sind. Die Merkmale der Umgebung,
in der das Produkt vermutlich eingesetzt wird, sind zu beschreiben, wenn diese Umgebung zur Erzie-
lung gu¨ltiger Testergebnisse nachzubilden ist.

Die Norm liefert außerdem die Grundlage, um Maße der Gebrauchstauglichkeit zu entwickeln. Pro-
duktentwickler ko¨nnen geeignete Maße der Effektivita¨t, Effizienz oder der Zufriedenstellung entwi-
ckeln.

Derzeit wird die Normenreihe DIN EN ISO 9241 neu strukturiert und modular nach Technologien (Bild-
schirme, Eingabegera¨te, Software) aufgebaut. Bei der Restrukturierung werden die Inhalte klar nach
Produktnormen (§ 95 des EU-Vertrages) und Arbeitsplatznormen (§ 137 des EU-Vertrages) getrennt,
wodurch der mo¨gliche Normenverweis in der Legislative und in der Rechtsprechung erleichtert wer-
den soll. Zusa¨tzlich werden neue Themen wie World Wide Web, Flachbildschirme, Mobile Gera¨te
(Notebooks und Organizer) mit aufgenommen. Dadurch wurde der urspru¨ngliche Anwendungsbe-

Bild 98.1

Auf Gebrauchstauglichkeit gerichtete Aktivita¨ten und damit verbundene Dokumente

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

98

reich der Normenreihe „Bu¨roarbeit“ wesentlich erweitert. Dies spiegelt den immer breiter werdenden
Einsatz von Computern und Mikroelektronik wieder.

6.4.7

Beru¨hrbare Oberfla¨chen

DIN EN ISO 13732-1

Ergonomie der thermischen Umgebung – Bewertungsmethoden fu¨r mensch-
liche Reaktionen bei Kontakt mit Oberfla¨chen – Teil 1: Heiße Oberfla¨chen
(Dez 2006)

Diese Norm ersetzt DIN EN 563 und DIN EN 13202.

Zuga¨ngliche Oberfla¨chen von Maschinen, die bei ihrer Verwendung heiß werden, stellen ein Verbren-
nungsrisiko dar. Die Beru¨hrung der heißen Oberfla¨chen kann absichtlich geschehen, z. B. um den
Griff der Maschine zu bedienen, oder unbeabsichtigt erfolgen, wenn sich eine Person in der Na¨he der
Maschine aufha¨lt. Allgemeine Hinweise fu¨r das sicherheitsgerechte Gestalten von Maschinen unter
Beru¨cksichtigung von Maßnahmen gegen Gefahren, einschließlich der Gefahr von Verbrennungen,
sind in DN EN 12100-1 bzw. DIN EN ISO 12100-2 aufgefu¨hrt (s. Normen).

Die Kenntnis der Faktoren und Einflu¨sse, die beim Kontakt der Haut mit einer heißen Oberfla¨che zu
Verbrennungen fu¨hren, ermo¨glicht die Beurteilung des Verbrennungsrisikos, das durch eine heiße
Oberfla¨che verursacht wird. Die wichtigsten Faktoren sind:

– die Temperatur der Oberfla¨che;
– das Material der Oberfla¨che;

6

Bild 99.1

Veranschaulichung der Beziehung zwischen der Verbrennungsschwelle und der Kontaktdauer bei der Beru¨h-
rung einer heißen Oberfla¨che mit der Haut

6.4

Ergonomie

99

 

 

 

 

 

 

 

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