DIN-Normen - Teil 191

 

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DIN-Normen - Teil 191

 

 

Beispiel: 3/N/PE 400/230 V 50 Hz

Anmerkung:

Der Zahlenwert kann bestehen aus:

– einem einzelnen Wert,
– mehreren Werten in abfallender Reihenfolge durch Schra¨gstriche getrennt, z. B. 400/230,

aus einem Bereich, z. B. 0

. . . 230

19.1.4.2

Nutzung der Mensch-Maschine-Schnittstellen

DIN EN 60073 (VDE 0199)

Grund- und Sicherheitsregeln fu¨r die Mensch-Maschine-Schnittstelle,
Kennzeichnung – Codierungsgrundsa¨tze fu¨r Anzeigengera¨te und Bedien-
teile (Mai 2003)

Die Norm stellt allgemeine Regeln zur Zuordnung einzelner Bedeutungen zu bestimmten Farben und
erga¨nzende Mittel fu¨r Anzeigeeinrichtungen und Bedienteile auf, um:

– die Sicherheit von Personen, Sachen und/oder Umgebung durch die sichere Beobachtung und Be-

dienung der Anlage zu erho¨hen,

– die genaue Beobachtung, Bedienung und Instandhaltung der Anlage zu erleichtern,
– die schnelle Wahrnehmung von Betriebszusta¨nden und Schaltstellungen zu erleichtern.

Diese Norm gilt fu¨r allgemeine Anwendungen:

– von einfachen Fa¨llen, wie einzelnen Anzeigelampen, Druckkno¨pfe, mechanische Anzeiger, Leucht-

dioden (LED’s) oder Bildschirme, bis zu umfangreichen Warten, die eine große Vielfalt von Gera¨ten
zum Steuern einer Maschine oder eines Prozesses umfassen;

– wo die Sicherheit von Personen, Sachen und/oder der Umwelt betroffen ist, und auch wo Farben

und erga¨nzende Mittel genutzt werden, um die richtige Beobachtung und Bedienung einer Anlage
zu erleichtern;

– wo durch ein Technisches Komitee zu einer besonderen Funktion eine bestimmte Art der Codie-

rung zuzuweisen ist.

Anzeigegera¨t

Ein mechanisches, optisches, elektrisches oder elektronisches Gera¨t, das sichtbare, tastbare oder ho¨r-
bare Informationen liefert.

Tabelle 782.1

Beispiele der Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel mit auf die Stromversorgung bezogene Bemes-
sungswerte

Vollsta¨ndige Bezeichnung

Grafisches Symbol

Abku¨rzung

Gleichstrom 10 A

10 A

DC 10 A

Wechselstrom 1 kA

1 kA

AC 1 kA

Gleichspannung 230 V

230 V

DC 230 V

Wechselspannung 400 V

400 V

AC 400 V

Gleich- oder Wechselspannung 250 V

250 V

AC/DC 250 V

Gleichspannungsbereich 0 bis 440 V

0 bis 440 V

DC 0 bis 440 V

Einphasen-Zweileitersystem mit 2 Phasenleitern 230 V

2

230 V

2 AC 230 V

Einphasen-Dreileitersystem mit 1 Phasenleiter
und einem Neutral- und einem Schutzleiter 230 V, 50 Hz

1/N/PE

230 V 50 Hz

1/N/PE AC 230 V 50 Hz

Einphasen-Dreileitersystem mit 2 Phasenleitern
und einem Neutralleiter 220/110 V, 60 Hz

2/N

220/110 V 60 Hz

2/N AC 220/110 V 60 Hz

Gleichstrom-Dreileitersystem 220 V

2/M

220 V

2/M DC 220 V

Drehstrom-Dreileitersystem 400 V

3

400 V

3 AC 400 V

Drehstrom-Vierleitersystem mit kombiniertem Schutz-
und Neutralleiter 480/277 V

3/N

480/277 V

3/N AC 480/277 V

Drehstrom-Fu¨nfleitersystem mit getrenntem Neutral-
und Schutzleiter 400/230 V

3/N/PE

400/230 V

3/N/PE AC 400/230 V

Weitere Einzelheiten s. Norm

19

Elektrotechnik

782

Bedienteil

Der Teil des Beta¨tigungssystems (einer Steuereinrichtung), auf das eine menschliche Kraft ausgeu¨bt
wird.

Anmerkung:

Das Bedienteil darf im Fall eines interaktiven Anzeigebildschirms als der Teil des Bildschirms betrachtet
werden, der die Bedienfunktion repra¨sentiert.

Beleuchtetes Bedienteil

Bedienteil mit einer integrierten Lichtquelle, welche durch Aufleuchten eine sichtbare Information
gibt. Die Lichtquelle darf mit der Beta¨tigung verbunden oder unabha¨ngig davon aufleuchten.

Mechanischer Anzeiger

Anzeigevorrichtung, die als integrales Teil eines mechanischen oder elektro-mechanischen Schaltge-
ra¨tes (z. B. Leistungsschalter) die offene oder geschlossene Stellung oder eine Zwischenstellung (z. B.
die Stern-Position eines Stern-Dreieck-Schalters) anzeigt, selbst aber nicht zur Bedienung bestimmt
ist.

Signalleuchte

Vorrichtung zum Aussenden eines Lichtstrahls.

Erga¨nzende Mittel

Erga¨nzende Mittel im Sinne dieser Norm sind Codierungen, wie Formen, Positionen oder zeitliche
Vera¨nderungen von sichtbaren Codierungen bzw. der Typ, die Frequenz oder die zeitliche Vera¨nde-
rung von ho¨rbaren Codierungen.

Codierung durch Farben

Aus Gru¨nden der Eindeutigkeit behandelt diese Norm nur folgende Farben fu¨r Anzeigeeinrichtungen
und Bedienteile: ROT, GELB, GRN, BLAU, SCHWARZ, GRAU, WEISS

Anmerkung:

Die Farbe SCHWARZ wird auch fu¨r Anzeigeeinrichtungen benutzt, z. B. fu¨r Symbole auf Bildschirmen oder
mechanischen Anzeigeeinrichtungen. Neben dem Buntton als der ersten Art der Farbcodierung du¨rfen wei-
tere Informationen zu einer bestimmten Farbe durch Sa¨ttigung, Helligkeit und Kontrast gegeben werden.

blicherweise wird fu¨r Lichtquellen und Leuchtmelder kontinuierliches Licht benutzt. Zur weiteren Un-
terscheidung oder als Zusatzinformation, oder um etwas besonders hervorzuheben, darf auch Blink-
licht, z. B. fu¨r folgende Zwecke angewendet werden: um zusa¨tzliche Aufmerksamkeit zu bewirken; um
zu sofortigem Handeln aufzufordern; um den Unterschied zwischen Soll- und Ist-Zustand anzuzeigen;
um eine nderung eines Zustandes anzuzeigen (Blinken wa¨hrend einer bergangsperiode). Die Farbe
der NOT-AUS-Schalter muss ROT sein.

WEISS, GRAU und SCHWARZ sind bevorzugte Farben fu¨r STOP/AUS-Bedienteile. SCHWARZ sollte
bevorzugt werden, ROT ist auch erlaubt. GRN ist unzula¨ssig.

Bei der Benutzung nur eines Schalters sowohl fu¨r die betriebsma¨ßige als auch fu¨r die NOT-HALT/
AUS-Funktion muss die Farbe ROT angewandt werden.

WEISS, GRAU und SCHWARZ sind bevorzugte Farben fu¨r START/EIN-Bedienteile, welche das Ein-
schalten und den Betrieb von Anlagen bewirken. WEISS sollte bevorzugt werden, GRN ist erlaubt.
ROT ist unzula¨ssig.

19

Tabelle 783.1

Bedeutung der Farben fu¨r die Codierung

Farbe

Bedeutung

Sicherheit von Personen
oder Umwelt

Prozesszustand

Zustand der Einrichtung

ROT

Gefahr

Notfall

fehlerhaft

GELB

Warnung/Vorsicht

anormal

anormal

GRN

Sicherheit

normal

normal

BLAU

vorgeschriebene Bedeutung

WEISS
GRAU
SCHWARZ

keine spezielle Bedeutung zugewiesen

19.1

Allgemeine Fachnormen fu¨r die Elektrotechnik

783

Wo die Farben WEISS und SCHWARZ zur Unterscheidung von START/EIN- und HALT/AUS-Bedientei-
len eingesetzt werden, ist WEISS fu¨r die START/EIN- und SCHWARZ fu¨r die HALT/AUS-Bedienteile
anzuwenden.

WEISS, GRAU und SCHWARZ sind bevorzugte Farben fu¨r Bedienteile, die, wenn sie mehrmals beta¨-
tigt werden, abwechselnd als START/EIN- und HALT/AUS-Befehlsgeber fungieren.

Tabelle 784.1

Bedeutung der Farben fu¨r Anzeigeeinrichtungen unter Beru¨cksichtigung der Sicherheit von Personen,
Sachen und/oder Umwelt

1

2

3

4

5

6

Ta¨tigkeit

Farbe

Bedeutung

Erkla¨rung

des Bedienenden

anderer Personen

Anwendungs-
beispiele

ROT

Gefahr

Gefahr oder Befehl

sofortiges Reagie-
ren auf eine gefa¨hr-
liche Situation

Flucht oder Stop

Zugang verboten

GELB

Warnung

– Sto¨rung

– fehlerhafter

Zustand

– Dauer- oder

voru¨bergehendes
Risiko (z. B.
Zugang zu sich
bewegenden oder
unter Spannung
stehenden Teilen)

Eingreifen zum
Vorbeugen von
Gefahr

Evakuierung oder
eingeschra¨nkter
Zutritt

eingeschra¨nkter
Zutritt

GRN

Sicherheit

– Anzeige eines

sicheren Zustands

– sicheres Vor-

gehen

– Weg frei

kein Handlungs-
bedarf

kein Handlungs-
bedarf

Fluchtwege

BLAU

vorgeschriebe-
ne Bedeutung

Anzeige einer vorge-
schriebenen Ta¨tigkeit

vorgeschriebene
Ta¨tigkeit

vorgeschriebene
Ta¨tigkeit

vorgeschriebener
Weg

WEISS
GRAU
SCHWARZ

keine spezielle
Bedeutung

allgemeine
Information

kein Handlungs-
bedarf

kein Handlungs-
bedarf

Erkla¨rung eines
Weges

Tabelle 784.2

Allgemeine Bedeutung der Farben von Bedienteilen

1

2

3

4

Farbe

Bedeutung

Erla¨uterung

Anwendungsbeispiele

ROT

Notfall

Handlung im Falle von Gefahr
oder Notlage

– NOT-AUS

– HALT oder AUS mit NOT-AUS-Taster

– Einleiten einer Notfunktion

GELB

anormal

Handlung im Falle eines
anormalen Zustands

– Eingreifen zum Unterdru¨cken des anormalen

Zustands

– manueller Eingriff zum Neustart eines unter-

brochenen automatischen Zyklus

GRN

Sicherheit

Handlung bei sicherem Zustand
oder um normale Zusta¨nde
vorzubereiten

BLAU

Vorschrift

Zustand mit Handlungsbedarf

– Ru¨ckstellfunktion

WEISS
GRAU
SCHWARZ

keine spezielle
Bedeutung
zugeordnet

Einleiten von Funktionen

– darf fu¨r beliebige Funktionen eingesetzt

werden, außer NOT-AUS, z. B: AUS/EIN,
HALT/START

19

Elektrotechnik

784

Die Anwendung von GELB und GRN hierfu¨r ist unzula¨ssig. ROT darf nur in den Fa¨llen angewandt
werden, wo dasselbe Bedienteil, anders als ein Drucktaster, fu¨r NOT-HALT/AUS und auch fu¨r betriebs-
ma¨ßige HALT/AUS-Funktionen vorgesehen ist.

WEISS, GRAU und SCHWARZ sind bevorzugte Farben fu¨r Bedienteile, die, wa¨hrend Beta¨tigung, Be-
wegung verursachen und diese beim Loslassen wieder abbrechen (z. B. Taster fu¨r Kriechgang oder
Einrichten). GRN ist erlaubt, ROT ist unzula¨ssig.

Fu¨r Ru¨ckstell-Bedienteile (z. B. Schutzrelais) sind BLAU, WEISS, GRAU oder SCHWARZ zu verwenden.
Weitere Einzelheiten s. Norm.

DIN EN 60447 (VDE 0196)

Grund- und Sicherheitsregeln fu¨r die Mensch-Maschine-Schnittstelle,
Kennzeichnung; Bedienungsgrundsa¨tze (Dez 2004)

Die Norm gibt allgemeine Regeln fu¨r manuell beta¨tigte Bedienteile, die Teil der Mensch-Maschine-
Schnittstelle elektrischer Einrichtungen sind, um die Sicherheit (z. B. von Personen, Sachen, Umge-
bung) durch sicheren Betrieb der Einrichtung zu erho¨hen und die richtige und zeitgerechte Beta¨tigung
eines Bedienteils zu erleichtern. Die Regeln werden auch bei Fehler- und Notbedingungen angewandt.
Die Norm legt die Wechselbeziehungen zwischen der Funktion eines Bedienteils und seiner Bewe-
gungsrichtung oder der Anordnung in Abha¨ngigkeit von anderen Bedienteilen fest.

Beta¨tigungen und Wirkungen

Soweit mo¨glich, soll das notwendige Beta¨tigen durch ein Beta¨tigungssystem in Wechselrichtung
stehen zu dem geforderten Sollbetriebszustand, entweder entsprechend der Beta¨tigungsrichtung
(Bewegung) oder dem jeweiligen Einbauort des Bedienteils.

blicherweise gibt es zwei Gruppen von Endzusta¨nden: Zunahme der Wirkungen oder Abnahme der
Wirkungen (s. Tab. 785.1). In vielen Fa¨llen ist aber ein Bedienteil nur fu¨r einen einzigen Sollbetriebszu-
stand wie Ru¨ckstellen, Alarm, Hilfe, Quittierung bestimmt. Die Anordnung solcher Bedienteile soll
dann logischen

– in der Norm ebenfalls angegebenen – Grundprinzipien folgen. Es darf durch eine

Einwirkung des Benutzers nicht mo¨glich sein, die Einrichtung oder den zu steuernden Prozess in ei-
nen gefa¨hrlichen Zustand zu bringen. Bedienteile mu¨ssen logisch, entsprechend ihren betriebsma¨ßi-
gen und funktionalen Wechselbeziehungen angeordnet sein.

Beta¨tigungsfa¨lle

Beta¨tigungssinn und Wirkungen, die durch das Beta¨tigen des Bedienteiles entstehen, sind in der
Tab. 786.1 einander zugeordnet.

19

Tabelle 785.1

Klassifizierung von Endzusta¨nden

Art des Zustands

resultierende Endzusta¨nde

Gruppe 1

Gruppe 2

nderung einer physikalischen Gro¨ße (Spannung, Strom-
sta¨rke, Leistung, Geschwindigkeit, Frequenz, Temperatur,
Beleuchtungssta¨rke usw.)

Zunahme

Abnahme

nderung der Bedingung

Einschalten
Starten
Beschleunigen
Einen elektrischen
Stromkreis schließen

1

)

Entzu¨nden

Abschalten
Stoppen
Bremsen
Einen elektrischen
Stromkreis o¨ffnen

2

)

Auslo¨schen

Bewegung eines Objekts oder Fahrzeugs, das in Bezug auf
seine Achsen gesteuert wird.

Aufwa¨rts

3

)

Nach rechts
Vorwa¨rts

Abwa¨rts

3

)

Nach links
Ru¨ckwa¨rts

Bewegung in Bezug auf den Bediener

Weg vom Bediener

3

)

Auf den Bediener hin

3

)

1

) Und ffnen des entsprechenden Erdungsschaltkreises, falls kombiniert.

2

) Und Schließen des entsprechenden Erdungsschaltkreises, falls kombiniert.

3

) Fu¨r „Heben und Senken“ s. 7.3. in DIN EN 60447 (VDE 0196)

19.1

Allgemeine Fachnormen fu¨r die Elektrotechnik

785

 

 

 

 

 

 

 

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