DIN-Normen - Teil 101

 

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DIN-Normen - Teil 101

 

 

Fu¨r folgende Rohre sind Biegeradien festgelegt: Stahlrohre nach DIN EN 10220; Stahlrohre nach
DIN EN 10305-1, DIN EN 10305-2 und DIN EN 10305-4; nichtrostende Stahlrohre nach DIN EN ISO 1127;
Aluminiumrohre nach DIN EN 755-8 und Kupferrohre nach DIN EN 12449 und DIN EN 1057.

10.3

Schmiedeteile

DIN EN 10254

Gesenkschmiedeteile aus Stahl – Allgemeine technische Lieferbedingungen (Apr 2000)

Die Norm legt die allgemeinen Lieferbedingungen fu¨r Gesenkschmiedeteile aus Stahl fest.

Diese Schmiedeteile werden durch Schlag oder Druck bei einer angemessenen Temperatur (warm
oder halbwarm) in einem Gesenk hergestellt, das wa¨hrend des Umformprozesses das Vormaterial
entsprechend seiner Hohlform ausbildet. hnliche Teile, wie Warmfließpress- und Stauchteile werden
ebenfalls als Teil des Herstellungsprozesses gesehen.

Die Norm gilt auch fu¨r Gesenkschmiedeteile, wenn ihre Oberfla¨che teilweise oder ganz durch Kaltum-
formen oder Kaltpra¨gen nachbehandelt ist, um die Oberfla¨chengu¨te zu verbessern oder die Maßge-
nauigkeit zu erho¨hen.

Sie gilt nicht fu¨r Freiformschmiedeteile, bei deren Herstellungsprozess das Werkzeug die hergestellten
Teile nicht ganz umschließt.

Vom Besteller zu gebende Informationen

Der Besteller muss bei der Anfrage und Bestellung folgende Informationen geben:

a) Vollsta¨ndige Informationen u¨ber das Gesenkschmiedeteil mittels einer genehmigten Zeichnung,

b) Stu¨ckzahl der zu liefernden Gesenkschmiedeteile;

c) Alle Einzelheiten u¨ber die Gesenke;

d) Geplante Verwendung der Gesenkschmiedeteile;

e) Werkstoff und Wa¨rmebehandlung.

Die vom Besteller gegebenen Informationen mu¨ssen seine Anforderungen zutreffend beschreiben
und mu¨ssen sich mo¨glichst auf Europa¨ische Normen beziehen. Tab. 418.1 stellt die Informationen dar,
die bei einer Anfrage oder Bestellung gegeben werden mu¨ssen oder ko¨nnen.

Maßgebende Zeichnung

Die vom Besteller genehmigte Gesenkschmiedeteilzeichnung ist u¨blicherweise die maßgebende Un-
terlage fu¨r die Herstellung und Lieferung von Gesenkschmiedeteilen.

Die Zeichnung des Gesenkschmiedeteils (Rohteil) wird

–– entweder vom Hersteller anhand der Angaben u¨ber das Fertigteil in Form einer Zeichnung oder

eines Computermodells angefertigt und vom Besteller genehmigt

–– oder vom Besteller vor Anfertigung der Schmiedewerkzeuge geliefert und vom Hersteller besta¨tigt.

Im letzten Falle ist die gleichzeitige Mitlieferung von Angaben u¨ber das Fertigteil erwu¨nscht.

Eine mo¨glichst enge Zusammenarbeit zwischen Besteller und Hersteller ermo¨glicht es dem Hersteller,
aufgrund seiner Erfahrungen die funktionsbedingten Anforderungen des Bestellers schmiedetech-
nisch und wirtschaftlich optimal zu erfu¨llen.

Diese Zusammenarbeit erstreckt sich nicht nur auf die Gestaltung des Gesenkschmiedeteils, die Auswahl
des Werkstoffes und gegebenenfalls seine Wa¨rmebehandlung, sondern auch auf die Art und den Um-
fang der geplanten Pru¨fungen der festgelegten Eigenschaften des Gesenkschmiedeteils zur Sicherung
einer gleichbleibenden Qualita¨t. Art und Umfang der geplanten Pru¨fungen mu¨ssen schon bei Bestellung
festgelegt und in der Bestellung, gegebenenfalls in der Gesenkschmiedeteilzeichnung, aufgefu¨hrt sein.

Maße, die mittels SPC (d. h. Statistical Process Control) zu u¨berwachen sind, mu¨ssen vor der Bestellung
zwischen Schmiedeteilhersteller und Besteller vereinbart und in der Zeichnung gekennzeichnet werden.

Die Kennzeichnung fu¨r die nachfolgende Erstbearbeitung von maßgeblichen Oberfla¨chen ist von ent-
scheidender Bedeutung fu¨r die Eintragung der Maße und die Maßpru¨fung des Schmiedeteils und soll
deshalb in der Rohteilzeichnung vorgenommen werden.

Maßangaben sind wichtig fu¨r die Funktion und Maßpru¨fung des Schmiedeteils; die Toleranzen und
zula¨ssigen Abweichungen nach DIN EN 10243 (s. Norm) werden nur auf Maße angewendet, die in der
Schmiedeteilzeichnung angegeben sind.

10

10.3

Schmiedeteile

417

Tabelle 418.1

Vom Besteller bei Anfrage und Bestellung zu gebende Informationen

Nr.

Auskunft

Notwendige Informationen

Zusa¨tzliche

u¨ber

allgemein

besonders

Informationen

1

Bezeichnung des
Werkstu¨ckes

– Benennung

– Artikelnummer

– Zeichnungsnummer

und Index

– vorhergehende

Bestellung

2

Liefermenge

– geplante

Gesamtmenge

– Gesamtmenge

– Anzahl der Muster

– Nullserie

– ob diese beiden

Mengen in der
Gesamtlieferung ent-
halten sind oder nicht.

– Anzahl der Teil-

lieferungen.

– ob Nachbestellungen

geplant sind oder
nicht.

3

Werkzeug

– muss angefertigt

werden

– ist vorhanden

– Bezug auf vor-

handene Werkzeuge

– muss gepru¨ft oder

gea¨ndert werden

– auf Lager oder

vom Besteller
beigestellt.

4

Verwendung

– Sicherheitskritische

Bauteile

Andere Bedingungen:

– Verschleiß,

Korrosion

– Widerstand gegen

Bruch und Riss

– Temperatur usw.

(wenn mo¨glich
Angabe von Werten)

– Richtung der

Beanspruchung

5

Vormaterial

– Stahlsorte

– geeigner Werkstoff

– Norm oder Vorschrift

mo¨gl. Vera¨nderungen

– (Stahlsorte u.

Merkmale)

– stellt der Besteller das

Vormaterial bei
Wenn ja, sind die vom
Schmiedeteilhersteller
durchzufu¨hrenden Ver-
suche festzulegen

– Herstellbedingungen

6

Fertigung

– Herstell-

bedingungen

– Faserverlauf,

Entkohlung,
Schmiedetemperatur
(Wa¨rmebehandlung)

7

Mechanische und
physikalische Eigen-
schaften des Werkstu¨ckes

– Grenzwerte fu¨r

Brinellha¨rte

– Pru¨fnormen

– wesentliche Pru¨flagen

fu¨r Ha¨rtemessung

– Festigkeit, Elastizita¨t

– magnetische

Permeabilita¨t,
elektrischer
Widerstand

– Reinheit

– Richtung der Bean-

spruchungen oder
Belastungen

– Oberfla¨chen-

behandlung
(Einsatzha¨rtung usw.)

Fortsetzung s. na¨chste Seite

10

Konstruktionsgrundlagen

418

10

Tabelle 418.1,

Fortsetzung

Nr.

Auskunft

Notwendige Informationen

Zusa¨tzliche

u¨ber

allgemein

besonders

Informationen

8

Maßtoleranzen

– Allgemein:

Schmiedegu¨te F
oder E nach
DIN EN 10243-1 oder
DIN EN 10243-2

– besondere Form- u.

Lagetoleranzen

– Kennzeichnung der

Erstaufnahme fu¨r das
Werkstu¨ck, Bezugs-
fla¨chen, Stellen der
Erstbearbeitung.

9

Werkstoffliche
Lieferbedingungen

Art der Wa¨rme-
behandlung

– zu erreichende

Eigenschaften

– verlangt der Besteller,

u¨ber die Parameter der
Wa¨rmebehandlung
beraten zu werden?

Wenn die Lieferung
ohne Wa¨rmebehandlung
erfolgen soll, ist gege-
benenfalls die Art der
nachfolgenden Wa¨rme-
behandlung im Einzelnen
anzugeben.

10

Endfertigung

Wie geschmiedet oder:

– reinigungsgestrahlt

– gebeizt: Art u.

Merkmale

– Korrosionsschutz:

Art und Merkmale

– Bearbeitung: Voll-

sta¨ndig oder teilweise,
Zeichnungsnummer
und Index

11

Kennzeichnung

– anzuwendende

Kennzeichnung

– Lage auf den

Werkstu¨cken

– Kennzeichnungs-

grundsa¨tze

12

Pru¨fung und Versuche

– mit oder ohne Pru¨fung

– verlangte Unterlagen

– verlangte Pru¨fung

– Stichprobenumfang

– Pru¨ffrequenz

– Probenlage in den

Schmiedeteilen

– zu erfu¨llende

Anforderungen

– Name und Adresse

der Pru¨fgesellschaft

– Pru¨fbedingungen

fu¨r Muster und
Vorserienteile

– Art der durchzu-

fu¨hrenden Pru¨fungen

– besonders zu

beachtende Punkte

– Bedingungen fu¨r

Sonderpru¨fungen
(beispielsw. Medium
und Druck fu¨r
Druckversuche)

– Pru¨fstelle, wenn sie

im Lieferwerk nicht
durchgefu¨hrt werden
ko¨nnen

13

Behandlung
fehlerhafter Teile

– Methode der Fehler-

beseitigung

– besondere Bedin-

gungen fu¨r die Fehler-
beseitigung

14

Lieferbedingungen

– Liefermenge

– Verpackung

– Versandart

– Lieferanschrift

10.3

Schmiedeteile

419

Die Maße fu¨r die gro¨ßte La¨nge, Breite, Ho¨he und Dicke des Schmiedeteils sollten stets eingetragen
werden, da sie zur Bestimmung der Toleranzen notwendig sind.

Sollte der Besteller es fu¨r notwendig halten, Sondertoleranzen fu¨r einzelne Maße anzuwenden, muss
dies in der Bestellung aufgefu¨hrt werden und zwischen Schmiedeteilhersteller und Besteller verein-
bart worden sein.

DIN 7523-2

Schmiedestu¨cke aus Stahl – Gestaltung von Gesenkschmiedestu¨cken – Bearbeitungszu-
gaben, Seitenschra¨gen, Kantenrundungen, Hohlkehlen, Bodendicken, Wanddicken, Rip-
penbreiten und Rippenkopfradien (Sep 1986)

Mindestwanddicken verschiedener Querschnittsformen

Die Werte fu¨r r

1

und r

2

(Kantenrundungen, innere Hohlkehlen und a¨ußere Hohlkehlen ha¨ngen von Gestalt und Gro¨ße

des Schmiedestu¨ckes sowie dem Herstellverfahren ab. Die endgu¨ltige Bemaßung muss fu¨r jedes Schmiedestu¨ck in
Abstimmung zwischen Besteller und Hersteller festgelegt werden.

DIN EN 586-3

Aluminium und Aluminiumlegierungen – Schmiedestu¨cke – Grenzabmaße und Form-
toleranzen (Feb 2002)

Diese Norm legt die Grenzabmaße und Formtoleranzen fu¨r warmgeformte Schmiedestu¨cke aus Alu-
minium und Aluminiumlegierungen u¨blicher Formgebung fu¨r allgemeine technische Anwendungen
fest (s. hierzu auch Abschn. 8.2.5.2.1).

Sie gilt fu¨r:

–– Gesenkschmiedestu¨cke ohne allseitige Bearbeitung:

formgebundene Maße n

max.

 2 000 mm,

nichtformgebundene Maße t

max.

 600 mm und projizierte Fla¨che A  4 000 cm

2

;

b

mittlere Breite

h

Rippenho¨he

d

Durchmesser

r

1

Kantenrundung und

s

1

Bodendicke

Hohlkehle, innen

s

2

Wand- oder Rippendicke

r

2

Hohlkehle, außen

Die Werte fu¨r s

1

gelten fu¨r h

<

1

=

3

b. Bei h

¼

1

=

3

b steigen sie und

ko¨nnen bei h

> b bis zum 1,5fachen Betrag zunehmen. Die Werte

fu¨r s

1

, s

2

gelten fu¨r normale Bausta¨hle bis etwa 800 N/mm

2

Festig-

keit. Schwer formbare Sondersta¨hle bedingen eine Erho¨hung die-
ser Werte bis zum 1,5fachen Tabellenwert. Rundungen r

1

und r

2

gelten als normal.

Bild 420.1

Tabelle 420.2

Verha¨ltnis von Breiten, Durchmesser, Boden-, Wand- und Rippendicken

Breite b,
Wand- oder

Wand- oder
Rippen-

Bodendicke s

1

Rippenho¨he h

dicke s

2

nicht rotationssymmetrisch bei La¨nge l

rotationssymmetrisch
bei Durchmesser d

u¨ber

bis

u¨ber

25

40

63

100

160

250

400

u¨ber

bis

s

1

bis 25

40

63

100

160

250

400

630

16

4

2

2,5

2,5

3

3

20

2

16

40

8

4

4

4

5

5

7

7

20

50

4

40

63

12

5

5

6

7

10

10

50

80

5

63

100

20

7

8

10

13

13

80

125

7

100

160

32

11

11

18

18

125

200

11

160

250

16

22

22

200

315

16

250

400

25

315

500

22

400

630

32

500

800

32

10

Konstruktionsgrundlagen

420

 

 

 

 

 

 

 

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