DIN EN ISO 3252
Pulvermetallurgie – Begriffe (Feb 2001)
In der Norm DIN EN ISO 3252 sind zahlreiche Definitionen aus dem Gebiet der Pulvermetallurgie zu den Schwerpunk-
ten Pulver, Formgebung, Sintern und Nachbehandlung festgelegt. Pulvermetallurgische Werkstoffe nach DIN EN ISO 3252
(Auswahl): Sinterwerkstoff: Werkstoff, durch Sintern hergestellt; Sintereisen: Sinterwerkstoff, aus unlegiertem Eisen, in
dem weder Kohlenstoff noch andere Legierungselemente vorhanden sind; Sinterstahl: Sinterwerkstoff auf Eisenbasis
mit gezielt zugesetzten Legierungselementen; Hartmetall: Sinterwerkstoff mit hoher Festigkeit und hohem Verschleiß-
widerstand, der ein oder mehrere Karbide von hochschmelzenden Metallen als Hauptbestandteil und eine metallische
Bindephase entha¨lt; dispersionsverfestigter Werkstoff: metallischer Verbundwerkstoff, in dem die zweite Phase in Form
einer feinen Dispersion in der metallischen Matrix zur Festigkeitssteigerung vorliegt; Cermet: Verbundwerkstoff aus
mindestens einer metallischen und mindestens einer nichtmetallischen (i. Allg. keramischen) Phase; gesinterter metal-
lischer Verbundwerkstoff: Sinterwerkstoff, der aus einer Metallmatrix und aus einer oder mehreren gleichma¨ßig ver-
teilten Phasen besteht, die praktisch in der Matrix unlo¨slich sind. Korn, Pulverschichten und Agglomerat s. Bild 329.1.
DIN 30910-1
Sintermetalle – Werkstoff-Leistungsbla¨tter (WLB) – Hinweise zu den WLB (Okt 1990)
DIN 30910
Teil 2 und Teil 6 Sintermetalle – Werkstoff-Leistungsbla¨tter (WLB) (Okt 1990)
DIN 30910
Teil 3 und Teil 4 Sintermetalle – Werkstoff-Leistungsbla¨tter (WLB) (Nov 2004)
Die Eigenschaftswerte fu¨r Sintermetalle sind in Werkstoff-Leistungsbla¨ttern (WLB) zusammengestellt. Hinweise zu den
WLB sind in DIN 30910-1 enthalten. Im Einzelnen sind genormt: Sintermetalle fu¨r Filter (DIN 30910-2); Sintermetalle fu¨r
Lager und Formteile mit Gleiteigenschaften (DIN 30910-3); Sintermetalle fu¨r Formteile (DIN 30910-4); Sintermetalle fu¨r
Sinterschmiedesta¨hle (DIN 30910-6). Werkstoffauswahl, Kurzzeichen sowie Anhaltsangaben zur Dichte, zula¨ssige Porosi-
ta¨t, chemische Zusammensetzung und zu den mechanischen Eigenschaften s. jeweils WLB. Die zuvor im Teil 5 der
Norm festgelegten Anforderungen an weichmagnetische Sinterwerkstoffe sind jetzt in DIN EN 10331 genormt.
Das Kurzzeichen der Sintermetalle besteht aus der Silbe „Sint-“, einem oder zwei Großbuchstaben und zwei Ziffern.
Die Buchstaben kennzeichnen die Raumerfu¨llung R
x
eines porenhaltigen Ko¨rpers, d. h. dem Quotienten aus seiner
Dichte und der Feststoffdichte, u¨blicherweise in % ausgedru¨ckt, s. Bild 329.2. Die erste Ziffer 1 bis 9 definiert die chemi-
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Bild 329.1
Schema zur Erla¨uterung der Begriffe Korn (1), Pulverteilchen (2)
und Agglomerat (3) nach DIN EN ISO 3252
Bild 329.2
Einteilung der Sinter-Werkstoffe in Klassen gema¨ß Raumerfu¨llung bzw. Porosita¨t (DIN 30910-1)
8.6
Pulvermetallurgie
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