DIN 68364
Kennwerte von Holzarten – Rohdichte, Elastizita¨tsmodul und Festigkeiten (Mai 2003)
Diese Norm entha¨lt Kennwerte fu¨r 11 Nadelho¨lzer und 49 Laubho¨lzer, die im normalklimatisierten Zustand zum Vergleich
von Holzarten untereinander bestimmt wurden. In diesem Zustand erreichen die meisten Holzarten einen Holzfeuchtege-
halt von (12
1,5) %. Festigkeiten und Elastizita¨tsmoduln ko¨nnen nicht unmittelbar auf Bauholz u¨bertragen werden. Zug-,
Druck- und Scherfestigkeit gelten parallel zur Faserrichtung, Biege-Elastizita¨tsmodul und Biegefestigkeit gelten quer dazu.
Schwind- und Quellmaße sind in DIN 68100 „Toleranzsysteme fu¨r Holzbe- und -verarbeitung“ genormt, s. Norm, natu¨r-
liche Dauerhaftigkeit (vormals Resitenzklasse) und Tra¨nkbarkeit in DIN EN 350-2, Kurzzeichen in DIN EN 13556.
DIN EN 350-2
Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten – Natu¨rliche Dauerhaftigkeit von Voll-
holz – Leitfaden fu¨r die natu¨rliche Dauerhaftigkeit und Tra¨nkbarkeit von ausgewa¨hl-
ten Holzarten von besonderer Bedeutung in Europa (Okt 1994)
Der Teil der Norm entha¨lt einen Leitfaden fu¨r die natu¨rliche Dauerhaftigkeit von Kern- und Splintholz gegen eine Zersto¨-
rung durch eine Reihe von Organismen und fu¨r die Tra¨nkbarkeit von ausgewa¨hlten Holzarten. Die natu¨rliche Dauerhaf-
tigkeit gegen verschiedene Formen eines biologischen Angriffs, die im Allgemeinen im Splint- und Kernholz unter-
schiedlich sind, wird durch viele Faktoren beeinflusst: holzzersto¨rende Pilze, Trockenholz zersto¨rende Ka¨fer, Termiten
und Holzscha¨dlinge im Meerwasser. Splintholz ist die a¨ußere Zone des Holzes, die im stehenden Baum lebende Zellen
entha¨lt und Saft fu¨hrt, die innere Zone hat dagegen aufgeho¨rt lebende Zellen zu enthalten und Saft zu fu¨hren. Die
innere Zone wird Kernholz genannt. Dauerhaftigkeit und Tra¨nkbarkeit von Splint- und Kernholz unterscheiden sich in
den meisten Fa¨llen derart, dass im Kernholz eine ho¨here Dauerhaftigkeit, im Splintholz eine bessere Tra¨nkbarkeit vor-
liegt. Ko¨nnen beide Zonen nicht voneinander unterschieden werden, sollte das Bauteil so eingestuft werden, als be-
stu¨nde es vollsta¨ndig aus Splintholz, wenn dessen Dauerhaftigkeit im Vordergrund steht. Ist eher die Tra¨nkbarkeit zu
beru¨cksichtigen, sollte angenommen werden, das Bauteil bestu¨nde ausschließlich aus Kernholz.
Klassifikation gegen holzzersto¨rende Pilze: (1) sehr dauerhaft, (2) dauerhaft, (3) ma¨ßig dauerhaft, (4) wenig dauerhaft,
(5) nicht dauerhaft. Die Klassifikation gibt einen Hinweis auf Haltbarkeit von Holz in Erdkontakt. Klassifikation gegen
Holzscha¨dlinge (Hylotrupes bajulus, Anobium punctatum, Lyctus brunneus, Hesperophanes cinnereus): (D) dauerhaft,
(S) anfa¨llig, (SH) auch Kernholz ist als anfa¨llig bekannt. Laubho¨lzer werden von Hylotrupes (Hausbockka¨fer) nicht ange-
griffen. Klassifikation gegen Termiten und Holzscha¨dlinge im Meerwasser: (D) dauerhaft, (M) ma¨ßig dauerhaft, (S) an-
fa¨llig. Die Dauerhaftigkeit bezieht sich im Allgemeinen nur auf Kernholz. Klassifizierung der Tra¨nkbarkeit und Angaben
zur Breite von Splintholz s. Norm. Anhaltsangeben s. Tab. 297.1 und Norm.
Eine Auswahl von mehr als 500 bevorzugten Begriffen und deren Definitionen u¨ber die natu¨rliche oder erzielte Dauerhaf-
tigkeit von Holz und Holzprodukten ist in den beiden Teilen der Norm DIN EN 1001 enthalten. So wird Dauerhaftigkeit als
Widerstand von Holz gegen eine Zersto¨rung durch holzzersto¨rende Organismen beschrieben. Na¨heres s. Normen.
DIN 4074-1
Sortierung von Holz nach der Tragfa¨higkeit – Nadelschnittholz (Jun 2003)
Diese Norm gilt fu¨r Nadelschnittho¨lzer fu¨r Bauteile, die nach der Tragfa¨higkeit zu bemessen sind. Sie legt Sortiermerk-
male und -klassen als Voraussetzung fu¨r die Festlegung und Anwendung von Rechenwerten fu¨r die Nachweise der
Grenzzusta¨nde der Tragfa¨higkeit und Gebrauchstauglichkeit nach z. B. DIN 1052 „Holzbauwerke“ oder DIN 1074 „Holz-
bru¨cken“ fest. Nach zwei Verfahren kann sortiert werden: visuell in Sortierklassen oder maschinell in Festigkeitsklassen.
Fu¨r bestimmte Verwendungszwecke des Holzes gelten spezielle Normen bezu¨glich der Sortierung nach der Tragfa¨hig-
keit: DIN 68362 und DIN EN 131-2 fu¨r Holzleitern, DIN 15147 fu¨r Flachpaletten. Schnittholz ist ein Holzerzeugnis von
mindestens 6 mm Dicke, das durch Sa¨gen oder Spanen von Rundholz parallel zur Stammachse hergestellt wird.
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Tabelle 297.1
Kennwerte von Holzarten DIN 68364 und Dauerhaftigkeit DIN EN 350-2 (Auswahl)
Holzart
Festigkeiten in N/mm
2
Elastizita¨tsmodul
E
m
in N/mm
2
Rohdichte
r
N
in g/cm
3
Natu¨rliche Dauerhaftigkeit
Zug
Biegung
Druck
Scher
Pilze
Hausbock-
ka¨fer
Anobium
(Holzwurm)
Termiten
Nadelho¨lzer
Douglasie
105
100
54
10
13 000
0,58
3 bis 4
S
S
S
Fichte
95
80
45
10
11 000
0,46
4
S
S
S
Kiefer
100
85
47
10
11 000
0,52
3 bis 4
S
S
S
Laubho¨lzer
Birke
137
120
60
13
14 000
0,66
5
S
S
Buche
135
120
60
10
14 000
0,71
5
S
S
Eiche
110
95
52
11,5
13 000
0,71
2
S
M
Robinie
148
150
73
16
13 600
0,74
1 bis 2
S
D
Teak
115
100
58
10
13 000
0,68
1 bis 3
n/a
1
)
M bis S
1
) Unzureichende Daten verfu¨gbar.
8.3
Nichtmetallische Stoffe
297