DIN-Normen - Teil 14

 

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DIN-Normen - Teil 14

 

 

Bild 68.1

Schema der Methodik

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

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e) Sicherstellen, dass die Schutzeinrichtung so eingebaut wird, dass der Zugang zum Gefahrbereich

nicht ohne Erkennen durch die Schutzeinrichtung mo¨glich ist;

f) Pru¨fen, ob es die festgelegte Anordnung erlaubt, dass sich Personen zwischen den Sensoren der

Schutzeinrichtung und dem Gefahrbereich aufhalten ko¨nnen, ohne erkannt zu werden. In diesem
Fall sind, abha¨ngig vom Risiko, erga¨nzende Maßnahmen erforderlich.

6.3.10

Explosionsschutz

DIN EN 13463-1

Nicht-elektrische Gera¨te fu¨r den Einsatz in explosionsgefa¨hrdeten Bereichen – Teil 1:
Grundlagen und Anforderungen (Apr 2002)

In der achtteiligen Normenreihe DIN EN 13463, eine Typ-B-Normenreihe, werden neben grundlegen-
den Anforderungen fu¨r den Einsatz nicht-elektrischer Gera¨te in explosionsgefa¨hrdeten Bereichen
(Teil 1), Festlegungen fu¨r spezifische Zu¨ndschutzarten getroffen: schwadenhemmende (Teil 2), druck-
feste (Teil 3), Flu¨ssigkeits- (Teil 8) und berdruck-Kapselung (Teil 7) sowie Zu¨ndquellenu¨berwachung
(Teil 6), Eigensicherheit (Teil 4) und konstruktive Sicherheit (Teil 5).

Teil 1 dieser Norm legt die grundsa¨tzlichen Anforderungen an Konstruktion, Bau, Pru¨fung und Kennzeich-
nung von nicht-elektrischen Gera¨ten fest, die fu¨r den Einsatz in Luft durch Gase, Da¨mpfe, Nebel und Sta¨u-
be explosionsgefa¨hrdeten Bereichen bestimmt sind. Diese Norm gilt fu¨r Atmospha¨ren mit Dru¨cken von
0,8 bar bis 1,1 bar und Temperaturen von

20



C bis

þ60



C. Derartige Atmospha¨ren ko¨nnen auch im

Inneren der Gera¨te vorliegen. Als Folge der Schwankungen von Innenbetriebsdruck und/oder -tempera-
tur der Gera¨te kann die Außenatmospha¨re durch natu¨rliche Lu¨ftung in das Gera¨teinnere gelangen.

Diese Norm kann auch als Leitfaden fu¨r Konstruktion, Bau, Pru¨fung und Kennzeichnung von Gera¨ten
angewendet werden, die fu¨r den Einsatz in Atmospha¨ren bestimmt sind, die nicht in den Gu¨ltigkeits-
bereich dieser Norm fallen. Jedoch sollten in diesem Fall durch Bewertung des Zu¨ndrisikos, der vor-
gesehenen Zu¨ndschutzart, der zusa¨tzlichen Pru¨fung (falls erforderlich), der technischen Dokumenta-
tion des Herstellers und den Bedienungsanweisungen, die Eignung der Gera¨te fu¨r mo¨gliche
Einsatzbedingungen eindeutig dargestellt und nachgewiesen werden. Die vorliegende Norm umfasst
nicht die zusa¨tzliche Kennzeichnung von Gera¨ten, die fu¨r den Einsatz außerhalb des Geltungsberei-
ches vorgesehen sind, z. B. in mit Sauerstoff angereicherter Atmospha¨re.

In der Norm werden die nachfolgenden Gera¨tekategorien definiert. Anhang A der Norm legt eine Me-
thodik zur Festlegung der Kategorie fest.

Gera¨tekategorie M1, Gruppe I

Gera¨te, die konstruktiv so gestaltet sind und erforderlichenfalls zusa¨tzlich mit besonderen Schutzmaß-
nahmen so versehen sind, dass sie in bereinstimmung mit den vom Hersteller angegebenen Kenn-
gro¨ßen betrieben werden ko¨nnen und ein sehr hohes Maß an Sicherheit bieten. Die Gera¨te dieser
Kategorie sind zur Verwendung in unterta¨gigen Bergwerken sowie deren bertageanlagen bestimmt,
die durch Grubengas und/oder brennbare Sta¨ube gefa¨hrdet sind.

Gera¨te dieser Kategorie mu¨ssen selbst bei seltenen Gera¨testo¨rungen in vorhandener explosionsfa¨higer
Atmospha¨re weiterbetrieben werden und weisen deshalb Explosionschutzmaßnahmen auf, so dass:

– entweder im Falle eines Ausfalls einer Schutzmaßnahme mindestens eine zweite unabha¨ngige

Schutzmaßnahme den erforderlichen Sicherheitsgrad sicherstellt,

– oder der geforderte Sicherheitsgrad noch bei zwei unabha¨ngigen Ausfa¨llen sichergestellt wird.

Gera¨tekategorie M2, Gruppe I

Gera¨te, die konstruktiv so gestaltet sind, dass sie in bereinstimmung mit den vom Hersteller ange-
gebenen Kenngro¨ßen betrieben werden ko¨nnen und ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Gera¨te die-
ser Kategorie sind zur Verwendung in unterta¨gigen Bergwerken sowie deren bertageanlagen be-
stimmt, die durch Grubengas und/oder brennbare Sta¨ube gefa¨hrdet werden ko¨nnen.

Diese Gera¨te mu¨ssen beim Auftreten einer explosionsfa¨higen Atmospha¨re abgeschaltet werden ko¨nnen.

Die gera¨tebezogenen Explosionsschutzmaßnahmen innerhalb dieser Kategorie stellen das erforderli-
che Maß an Sicherheit bei Normalbetrieb sicher, auch unter schweren Betriebsbedingungen und be-
sonders bei rauer Behandlung und wechselnden Umgebungseinflu¨ssen.

Gera¨tekategorie 1, Gruppe II

Gera¨te, die konstruktiv so gestaltet sind, dass sie in bereinstimmung mit den vom Hersteller ange-
gebenen Kenngro¨ßen betrieben werden ko¨nnen und ein sehr hohes Maß an Sicherheit bieten. Gera¨te

6

6.3

Sicherheitstechnische Grundsa¨tze

69

dieser Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen sta¨ndig oder langzeitig oder
ha¨ufig eine explosionsfa¨hige Atmospha¨re vorhanden ist, die aus einem Gemisch von Luft und Gasen,
Da¨mpfen oder Nebeln oder Staub/Luft-Gemischen besteht.

Gera¨te dieser Kategorie mu¨ssen selbst bei selten auftretenden Gera¨testo¨rungen das erforderliche
Maß an Sicherheit sicherstellen und besitzen deshalb Explosionsschutzmaßnahmen, die

– entweder beim Ausfall einer Schutzmaßnahme mindestens mit einer zweiten unabha¨ngigen

Schutzmaßnahme die erforderliche Sicherheit bieten,

– oder das erforderliche Maß an Sicherheit fu¨r den Fall sicherstellen, wenn zwei voneinander unab-

ha¨ngige Ausfa¨lle auftreten.

Gera¨tekategorie 2, Gruppe II

Gera¨te, die konstruktiv so gestaltet sind, dass sie in bereinstimmung mit den vom Hersteller ange-
gebenen Kenngro¨ßen betrieben werden ko¨nnen und ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Gera¨te die-
ser Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen damit zu rechnen ist, dass eine
explosionsfa¨hige Atmospha¨re aus einem Gemisch von Luft und Gasen, Da¨mpfen oder Nebeln oder
Staub/Luft-Gemischen gelegentlich auftritt.

Die gera¨tebezogenen Explosionsschutzmaßnahmen dieser Kategorie mu¨ssen selbst bei ha¨ufigen Ge-
ra¨testo¨rungen oder Fehlerzusta¨nden, die u¨blicherweise zu beru¨cksichtigen sind, das erforderliche
Maß an Sicherheit bieten.

Gera¨tekategorie 3, Gruppe II

Gera¨te, die konstruktiv so gestaltet sind, dass sie in bereinstimmung mit den vom Hersteller angege-
benen Kenngro¨ßen betrieben werden ko¨nnen und ein Normalmaß an Sicherheit bieten. Gera¨te dieser
Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen nicht damit zu rechnen ist, dass eine
explosionsfa¨hige Atmospha¨re durch Gemische aus Luft und Gasen, Da¨mpfen oder Nebeln oder Staub/
Luft-Gemischen auftritt, jedoch wenn sie doch auftritt, dann wahrscheinlich nur selten oder kurzzeitig.

Gera¨te dieser Kategorie stellen bei Normalbetrieb das erforderliche Maß an Sicherheit.

Die Norm legt die Anforderungen an Konstruktion und Bau von Gera¨ten fu¨r explosionsgefa¨hrdete Berei-
che fu¨r sa¨mtliche Kategorien der Gera¨tegruppen I und II fest. Die jeweiligen Zu¨ndgefahren werden fu¨r Ge-
ra¨te der einzelnen Gruppen bewertet. Anhang B der Norm listet hierzu zahlreiche Beispiele auf. Abschn. 13
der Norm befasst sich mit der Verifizierung und Pru¨fung. Anhang C und D enthalten Beispiele fu¨r Pru¨fun-
gen. Außerdem legt die Norm Anforderungen zur Kennzeichnung und Benutzerinformationen fest.

DIN EN 1127-1

Explosionsfa¨hige Atmospha¨ren – Explosionsschutz – Teil 1: Grundlagen und Metho-
dik (Okt 1997)

Diese Norm wird z. Z. u¨berarbeitet; es wird hier bereits der Inhalt der neuen Ausgabe beru¨cksichtigt.
Die Norm legt Methoden zum Erkennen und Beurteilen von gefa¨hrlichen Situationen, die zu Explo-
sionen fu¨hren ko¨nnen, fest und beschreibt fu¨r den Hersteller geeignete Planungs- und Fertigungs-
maßnahmen, um die erforderliche Sicherheit zu erreichen. Dies wird erreicht durch

– Erkennen von Gefa¨hrdungen;
– Beurteilen des Risikos;
– Beseitigen oder Verringern des Risikos;
– Benutzerinformation.

Die Sicherheit von Gera¨ten, Schutzsystemen und Komponenten kann durch das Beseitigen von Ge-
fa¨hrdungen und/oder die Begrenzung des Risikos erreicht werden

a) durch konstruktive Maßnahmen ohne Verwendung von technischen Schutzmaßnahmen;

b) durch technische Schutzmaßnahmen;

c) durch Kommunikationselemente, soweit erforderlich, um Informationen an den Benutzer weiterzu-

geben;

d) durch andere Vorsichtsmaßnahmen.

Explosionsschutzmaßnahmen nach a) (Vorbeugung), b) (Schutz) und c) werden in dieser Norm be-
handelt. Maßnahmen nach d) sind in dieser Norm nicht beschrieben; letztere werden in
DIN EN ISO 12100-2 behandelt.

6

Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Normung

70

Die in dieser Norm beschriebenen Schutzmaßnahmen fu¨hren nur dann zu der erforderlichen Sicher-
heit, wenn die Gera¨te, Schutzsysteme und Komponenten bestimmungsgema¨ß betrieben und entspre-
chend den fu¨r sie geltenden Regeln oder Vorschriften installiert und gewartet werden.

Diese Norm gilt fu¨r alle Gera¨te, Schutzsysteme und Komponenten in allen Anwendungsstadien, die
bestimmungsgema¨ß in explosionsgefa¨hrdeten Bereichen eingesetzt werden. Solche Bereiche ko¨nnen
vorliegen, wenn brennbare Stoffe verarbeitet, verwendet oder von den Gera¨ten, Schutzsystemen und
Komponenten freigesetzt werden. Sie ko¨nnen auch auftreten in der Umgebung von Gera¨ten, Schutz-
systemen und Komponenten sowie durch die Konstruktionsmaterialien der Gera¨te, Schutzsysteme
und Komponenten.

Diese Norm ist nur anwendbar auf die Gera¨tegruppe II fu¨r Gera¨te mit bestimmungsgema¨ßen Ge-
brauch außerhalb von unterta¨gigen Bereichen von Bergwerken und außerhalb solcher u¨berta¨gigen
Einrichtungen von Bergwerken, die durch Schlagwetter und/oder brennbaren Staub gefa¨hrdet sind.

Diese Norm ist nicht anwendbar auf

– medizinische Gera¨te zur bestimmungsgema¨ßen Verwendung in medizinischen Bereichen;
– Gera¨te, Schutzsysteme und Komponenten, bei denen die Explosionsgefahr ausschließlich durch

die Anwesenheit von Sprengstoffen oder chemisch instabilen Stoffen hervorgerufen wird;

– Gera¨te, Schutzsysteme und Komponenten, bei denen die Explosion durch Reaktion von Stoffen mit

anderen Oxidationsmitteln als Luftsauerstoff oder durch andere gefa¨hrliche Reaktionen oder andere
als atmospha¨rische Bedingungen erfolgen ko¨nnen;

– Gera¨te, die zur Verwendung in ha¨uslicher und nichtkommerzieller Umgebung vorgesehen sind, in

der eine explosionsfa¨hige Atmospha¨re nur selten und lediglich infolge eines unbeabsichtigten
Brennstoffaustritts gebildet werden kann;

– perso¨nliche Schutzausru¨stungen im Sinne der Richtlinie 89/686/EWG;
– Seeschiffe und bewegliche Offshore-Anlagen sowie die Ausru¨stungen an Bord dieser Schiffe oder

Anlagen;

– Befo¨rderungsmittel, d. h. Fahrzeuge und dazugeho¨rige Anha¨nger, die ausschließlich fu¨r die Befo¨r-

derung von Personen in der Luft, auf Straßen- und Schienennetzen oder auf dem Wasserweg
bestimmt sind, und Befo¨rderungsmittel, soweit sie fu¨r den Transport von Gu¨tern in der Luft, auf
o¨ffentlichen Straßen- und Schienennetzen oder auf dem Wasserweg konzipiert sind. Nicht ausge-
nommen sind Fahrzeuge, die in explosionsgefa¨hrdeten Bereichen eingesetzt werden sollen;

– Planung und Ausfu¨hrung von Systemen, die beabsichtigte, gesteuerte Verbrennungsvorga¨nge um-

fassen, falls sie nicht als Zu¨ndquellen in explosionsgefa¨hrdeten Bereichen wirken ko¨nnen.

Die Explosionsgefa¨hrdung ha¨ngt von den Stoffen ab, die von den Gera¨ten, Schutzsystemen und Kom-
ponenten be- oder verarbeitet, verwendet oder freigesetzt werden, und den Werkstoffen, aus denen
die Gera¨te, Schutzsysteme und Komponenten hergestellt sind. Einige dieser Stoffe und Werkstoffe
ko¨nnen mit Luft Verbrennungsreaktionen eingehen. Bei diesen Verbrennungsreaktionen ko¨nnen be-
tra¨chtliche Wa¨rmemengen freigesetzt werden, die von einem Druckaufbau und Freisetzen gefa¨hrlicher
Stoffe begleitet werden ko¨nnen. Im Gegensatz zu einem Brand ist eine Explosion im Wesentlichen
eine sich selbstunterhaltende Ausbreitung der Reaktionszone (Flamme) durch die explosionsfa¨hige
Atmospha¨re.

Brennbare Substanzen sind als Stoffe, die eine explosionsfa¨hige Atmospha¨re bilden ko¨nnen, einzustu-
fen, es sei denn, die Pru¨fung ihrer Eigenschaften hat ergeben, dass sie in Mischungen mit Luft nicht
in der Lage sind, eine Explosion selbstta¨tig fortzuleiten.

Dieses Gefa¨hrdungspotenzial kann durch eine wirksame Zu¨ndquelle freigesetzt werden. In der Norm
sind sicherheitstechnische Kenngro¨ßen von Stoffen angegeben. Sie ko¨nnen durch Laborversuche er-
halten werden, in einigen Fa¨llen auch durch Berechnung. Die sicherheitstechnischen Kenngro¨ßen bil-
den die Grundlage der Gefa¨hrdungsanalyse.

Es muss bedacht werden, dass die sicherheitstechnischen Kenngro¨ßen keine Naturkonstanten sind,
sondern zum Beispiel von Untersuchungsverfahren abha¨ngen. Bei Sta¨uben muss beru¨cksichtigt wer-
den, dass die in Tabellenwerken gesammelten sicherheitstechnischen Kenngro¨ßen nur als Richtwerte
gelten ko¨nnen, da ihr Zahlenwert von der Korngro¨ße und -form, dem Feuchtigkeitsgehalt und der An-
wesenheit von Zusa¨tzen, selbst in Spuren, abha¨ngt. Im Einzelfall mu¨ssen Proben der Sta¨ube, wie sie
in den Gera¨ten, Schutzsystemen und Komponenten anfallen, untersucht werden.

6

6.3

Sicherheitstechnische Grundsa¨tze

71

 

 

 

 

 

 

 

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