DIN-Normen - Teil 208

 

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DIN-Normen - Teil 208

 

 

Bezeichnung

Die Bezeichnung von Prima¨rbatterien basiert auf ihren geometrischen Parametern, ihrem elektroche-
mischen System und, sofern erforderlich, Sonderzeichen. Sonderzeichen ko¨nnen z. B. fu¨r spezielle An-
ordnungen von Polen, Belastungsfa¨higkeit genutzt werden.

Seit Oktober 1990 wurde ein neues Bezeichnungssystem eingefu¨hrt. Die Grundlage fu¨r dieses Be-
zeichnungssystem (Benennungssystem) ist, durch das Bezeichnungssystem eine gedankliche Vorstel-
lung von der Batterie zu vermitteln. Dies wird durch Anwendung eines Konzepts erreicht, das fu¨r alle
Batterien, ob sie rund (R) oder nicht rund (P) sind, einen Durchmesser einer zylindrischen Hu¨llkurve
und eine Ho¨he benutzt. Es gilt sowohl fu¨r Batterien, die aus einer Zelle als auch aus mehreren Zellen
in Reihen- und/oder Parallelschaltung bestehen.

Eine Batterie mit einem gro¨ßten Durchmesser von 11,6 mm und einer Ho¨he von ho¨chstens 5,4 mm
wird zum Beispiel als R1154 bezeichnet, wobei ein Code fu¨r ihr elektrochemisches System vorange-
stellt wird, wie es in diesem Abschnitt beschrieben ist.

Anmerkung 1:

Die Anzahl der parallel geschalteten Zellen oder Zellengruppen ist nicht festgelegt.

Anmerkung 2:

Sonderzeichen werden eingefu¨gt, um z. B. spezielle Anordnungen von Polen, Belastungsfa¨higkeit oder
weitere spezielle Eigenschaften zu bezeichnen.

Verfahren fu¨r die Zuweisung des Durchmessercodes

Der Durchmessercode wird vom gro¨ßten Durchmesser abgeleitet.

Die Durchmessercodeziffer fu¨r den Fall eines empfohlenen Durchmessers (s.Tab. 851.1).

Bild 850.1

Beispiel fu¨r runde Batterien mit einem Durchmesser und einer Ho¨he unter 100 mm

19

Elektrotechnik

850

Verfahren fu¨r die Zuweisung des Ho¨hencodes

Der Ho¨hencode ist die Zahl, die durch den ganzzahligen
Teil der gro¨ßten Ho¨he der Batterie dargestellt und in
Zehntelmillimeter ausgedru¨ckt wird (z. B. eine gro¨ßte Ho¨-
he von 3,2 mm wird durch 32 dargestellt).

Die gro¨ßte Ho¨he ist wie folgt festgelegt:

a) Fu¨r den Fall flacher Pole ist die gro¨ßte Ho¨he die Ge-

samtho¨he einschließlich der Pole.

b) Fu¨r den Fall aller anderen Typen von Polen ist die

gro¨ßte Ho¨he gleich der gro¨ßten Gesamtho¨he aus-
schließlich der Pole (d. h. von der Unter- bis zur Ober-
kante des Batterieko¨rpers).

Falls es erforderlich ist, die Ho¨he in Hundertstelmillimeter
festzulegen, du¨rfen die Hundertstel eines Millimeters
durch einen Code nach Tab. 851.2 gekennzeichnet wer-
den.

Anmerkung:

Der Hundertstelmillimeter-Code wird nur angewendet, wenn dies erforderlich ist.

Einteilung (elektrochemisches System)

Prima¨rbatterien werden nach ihrem elektrochemischen System eingeteilt.

Jedem System, mit Ausnahme des Zink-Ammoniumchlorid, Zinkchlorid-Mangandioxid-Systems, ist
ein Buchstabe zugeordnet, der das entsprechende System kennzeichnet.

Die elektrochemischen Systeme, die bis heute genormt wurden, sind in Tab. 852.1 angegeben.

BEISPIEL 1

LR1154 Eine Batterie, bestehend aus einer runden Zelle oder parallel geschalteten Zellengruppe mit

einem gro¨ßten Durchmesser von 11,6 mm (Tab. 851.1) und einer gro¨ßten Ho¨he von 5,4 mm
(nach Tab 851.2 wird im vorliegenden Fall die Ho¨he in Zehntelmillimeter angegeben), mit
einem Zink-Alkalimetallhydroxid-Mangandioxid-System.

BEISPIEL 2

LR27A116 Eine Batterie, bestehend aus einer runden Zelle oder parallel geschalteten Zellengruppe

mit einem gro¨ßten Durchmesser von 27 mm (Tabelle A.5 der Norm) und einer gro¨ßten Ho¨-
he von 11,6 mm, mit einem Zink-Alkalimetallhydroxid-Mangandioxid-System.

19

Tabelle 851.1

Durchmessercode fu¨r empfoh-

lene Durchmesser

Code

Empfohlener
gro¨ßter
Durchmesser
mm

Code

Empfohlener
gro¨ßter
Durchmesser
mm

4
5
6
7
8
9

10
11
12
13
14
15
16
17
18
19

4,8
5,8
6,8
7,9
8,5
9,5

10,0
11,6
12,5
13,0
14,5
15,0
16,0
17,0
18,0
19,0

20
21
22
23
24
25
26
28
30
32
34
36
38
40
41
67

20,0
21,0
22,0
23,0
24,5
25,0
26,2
28,0
30,0
32,0
34,2
36,0
38,0
40,0
41,0
67,0

Tabelle 851.2

Ho¨hencode fu¨r die Bezeichnung der Hundertstelmillimeter der Ho¨he

C

Gr ¨oßte H ¨ohe

ðZehntelmillimeterÞ

Hundertstelmillimeter-Teil

der Ho¨he

mm

Code „C“

0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
0,07
0,08
0,09

A
B
C
D

E

G
H

J

K

L

19.12

Galvanische Prima¨relemente, Batterien und Akkumulatoren

851

BEISPIEL 3

LR2616J Eine Batterie, bestehend aus einer runden Zelle oder parallel geschalteten Zellengruppe mit

einem gro¨ßten Durchmesser von 26,2 mm (Tab. 851.1) und einer gro¨ßten Ho¨he von
1,67 mm (Tab. 851.2), mit einem Zink-Alkalimetallhydroxid-Mangandioxid-System.

Bezeichnung fu¨r weitere Bauformen: s. Norm.

Kennzeichnung

Mit Ausnahme von Batterien, die als kleine Batterien (s. Norm) gelten, muss jede Batterie mit den
nachfolgenden Angaben gekennzeichnet sein:

a) Bezeichnung;

b) Jahr und Monat oder Woche der Herstellung, deren Angabe verschlu¨sselt sein darf, oder den Ab-

lauf eines Garantiezeitraums in Klarschrift;

c) Polarita¨t der Pole, sofern zutreffend;

d) Nennspannung;

e) Name oder Handelsmarke des Herstellers oder des Lieferanten.

Sicherheitshinweise

– Lagerung

Fu¨r die normale Lagerung sollte die Temperatur zwischen

þ10



C und

þ25



C liegen und

þ30



C nie-

mals u¨berschreiten. Extremwerte der Feuchte (u¨ber 95 % und unter 40 % relative Luftfeuchte) u¨ber
la¨ngere Zeit sollten vermieden werden, da sie sowohl fu¨r die Batterien als auch die Verpackung
scha¨dlich sind. Batterien sollten daher weder in der Na¨he von Heizko¨rpern und Heizkesseln noch im
direkten Sonnenlicht gelagert werden.

Obwohl die Lagerfa¨higkeit von Batterien bei Raumtemperatur gut ist, wird sie bei niedrigen Tempera-
turen erho¨ht (z. B. in kalten Ra¨umen zwischen

10



C und

þ10



C oder bei Tiefku¨hlung unter

–10



C),

vorausgesetzt, dass besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Um sie vor Kondenswasser
zu schu¨tzen, mu¨ssen die Batterien in einer besonderen Schutzverpackung eingeschlossen sein (z. B.
dichte Kunststoffbeutel oder hnliches), in der die Batterien verbleiben, wa¨hrend sie auf Umgebungs-
temperatur erwa¨rmt werden. Ein beschleunigtes Erwa¨rmen ist scha¨dlich.

Batterien, die kalt gelagert waren, sollten so schnell wie mo¨glich in Betrieb genommen werden, so-
bald sie die Umgebungstemperatur erreicht haben.

– Kauf

Es sollte eine Batterie der richtigen Gro¨ße und der richtigen Gu¨teklasse gekauft werden, die fu¨r die
beabsichtigte Anwendung am besten geeignet ist. Viele Hersteller liefern mehr als eine Batteriegu¨te-

Tabelle 852.1

Genormte elektrochemische Systeme

Buchstabe

Negative
Elektrode

Elektrolyt

Positive Elektrode

Nenn-
spannung

V

Ho¨chste
Leerlauf-
spannung
V

Zink

Ammoniumchlorid,
Zinkchlorid

Mangandioxid

1,5

1,725

A

Zink

Ammoniumchlorid, Zinkchlorid

Sauerstoff

1,4

1,55

B

Lithium

Organischer Elektrolyt

Kohlenstoffmonofluorid

3

3,7

C

Lithium

Organischer Elektrolyt

Mangandioxid

3

3,7

E

Lithium

Nichtwa¨sseriger anorganischer
Elektrolyt

Thionylchlorid (SOCl

2

)

3,6

3,9

F

Lithium

Organischer Elektrolyt

Eisendisulfid (FeS

2

)

1,5

1,83

G

Lithium

Organischer Elektrolyt

Kupfer(II)-oxid (CuO)

1,5

2,3

L

Zink

Alkalimetallhydroxid

Mangandioxid

1,5

1,65

P

Zink

Alkalimetallhydroxid

Sauerstoff

1,4

1,68

S

Zink

Alkalimetallhydroxid

Silberoxid (Ag

2

O)

1,55

1,63

Anmerkung 1:

Der Wert der Nennspannung ist nicht nachpru¨fbar, daher wird er nur als ein Referenzwert angegeben.

Anmerkung 2:

Die ho¨chste Leerlaufspannung wird nach 5.4 und 6.7.1 der Norm gemessen.

Anmerkung 3:

Wenn auf ein elektrochemisches System verwiesen wird, ist es allgemein u¨blich, zuerst die negative
Elektrode und dann die positive Elektrode zu nennen, z. B. Lithium-Eisendisulfid.

19

Elektrotechnik

852

klasse in jeder gegebenen Gro¨ße. Eine Information u¨ber die fu¨r die Anwendung am besten geeigne-
ten Gu¨teklassen sollte am Verkaufsort und auf dem Gera¨t zur Verfu¨gung stehen.

Fu¨r den Fall, dass die erforderliche Gro¨ße und die Gu¨teklasse der Batterie eines speziellen Marken-
zeichens nicht erha¨ltlich ist, ermo¨glicht es das IEC-Kurzzeichen des elektrochemischen Systems und
die Gro¨ße der Batterie, eine gleichwertige auszuwa¨hlen. Dieses Kurzzeichen sollte auf dem Etikett der
Batterie stehen. Die Batterie sollte auch eindeutig die Spannung, den Namen oder die Handelsmarke
des Herstellers oder Lieferanten, das Herstellungsdatum, das auch verschlu¨sselt sein darf, oder das
Verfallsdatum und die Polarita¨t (+ und

–) angeben. Fu¨r manche Batterien darf ein Teil dieser Angaben

auf der Verpackung angegeben werden.

– Einsetzen der Batterie

Vor dem Einsetzen der Batterien in den Batterieraum des Gera¨ts sollten die Kontakte sowohl des Ge-
ra¨ts als auch der Batterien auf Sauberkeit und richtige Lage u¨berpru¨ft werden. Wenn erforderlich, sind
sie mit einem feuchten Tuch zu reinigen und vor dem Einsetzen zu trocknen.

Es ist von a¨ußerster Wichtigkeit, dass Batterien bezu¨glich ihrer Polarita¨t (

þ und ) richtig eingesetzt wer-

den. Den Gebrauchsanweisungen des Gera¨ts ist sorgfa¨ltig zu folgen und es sind die empfohlenen Batte-
rien zu verwenden. Ein Nichtbeachten der Gebrauchsanweisungen, die dem Gera¨t beigelegt werden soll-
ten, kann zu Funktionssto¨rungen und Bescha¨digungen des Gera¨ts und/oder der Batterien fu¨hren.

– Gebrauch

Es ist vorteilhaft, die Batterien sofort aus einem Gera¨t zu entfernen, das nicht mehr zufrieden stellend
funktioniert oder wenn es fu¨r la¨ngere Zeit nicht im Gebrauch ist (z. B. Filmkamera, Blitzgera¨t usw.).

– Ersatz

Alle Batterien eines Satzes sind gleichzeitig zu ersetzen. Neu gekaufte Batterien sollten nicht mit
teilentladenen vermischt werden. Batterien der verschiedenen elektrochemischen Systeme, Gu¨teklas-
sen und Markenzeichen sollten nicht vermischt werden. Wenn diese Vorsichtsmaßnahme nicht beach-
tet wird, ist es mo¨glich, dass einige Batterien in einem Satz u¨ber ihren bestimmungsgema¨ßen Entla-
depunkt hinaus entladen werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Auslaufens vergro¨ßert wird.

DIN EN 61429

Kennzeichnung von Akkumulatoren und Batterien mit dem internationalen Recyc-
ling-Bildzeichen ISO 7000-1135 und Hinweis auf Richtlinien 93/86/EWG und 91/157/
EWG (Jan 2000)

Nach DIN EN 61429 mu¨ssen Akkumulatoren und Sekunda¨rbatterien mit umweltrelevanten Hinweisen
gekennzeichnet werden, durch gut sichtbares und gut lesbares Aufbringen des ISO 7000-1135-Zei-
chens (Drei-Pfeile-Recycling-Zeichen) gemeinsam mit dem Piktogramm der durchgestrichenen Mu¨ll-
tonne. Sind Blei oder Nickelcadmium enthalten, dann muss noch der Buchstabe „Pb“ oder „Ni-Cd“
hinzugefu¨gt werden.

Die Bildzeichen mu¨ssen als Aufkleber, dauerhaft als Druck oder als Oberfla¨chenprofil eingelassen
oder erhaben aufgebracht werden.

DIN EN 50342

Blei-Akkumulatoren-Starterbatterien – Allgemeine Anforderungen, Pru¨fungen und
Kennzeichnung (Jan 2005)

Diese Norm gilt fu¨r Blei-Batterien mit einer Nennspannung von 12 V oder 6 V, die in erster Linie als
Energiequellen zum Starten von Verbrennungsmotoren, zur Beleuchtung und fu¨r Zusatzausru¨stung
von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren dienen. Sie legt Anforderungen fest an die Elektrolyth-
dichte, Ruhespannung, Kennzeichnung, Funktionseigenschaften und Pru¨fungen.

Batterien mu¨ssen nach dieser Norm an mindestens einer Seite oder der Deckelfla¨che zur problemlo-
sen Identifizierung und Handhabung mindestens folgende Angaben enthalten:

– die Europa¨ische Typnummer;

– Hersteller- oder Lieferantenkennzeichnung;

– Ka¨ltepru¨fstrom;

– Nennspannung, ob 12 V oder 6 V;

– Kapazita¨t: entweder Nennkapazita¨t C

n

in Ah oder Nennwert der Reservekapazita¨t C

r

,

n

in min.

– Kennzeichen fu¨r getrenntes Einsammeln und Recyclen;

– verschlossene Batterien mu¨ssen eine spezielle Kennzeichnung tragen.

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Galvanische Prima¨relemente, Batterien und Akkumulatoren

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