DIN-Normen - Teil 83

 

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DIN-Normen - Teil 83

 

 

„Weitergabe sowie Vervielfa¨ltigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind
verboten, soweit nicht ausdru¨cklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle
Rechte fu¨r den Fall der Patent-, Gebrauchsmuster- oder Geschmacksmustereintragung vorbehalten.“

An die Stelle des Wortes Dokument darf auch die konkrete Benennung (z. B. Zeichnung, Bedienungs-
anleitung usw.) fu¨r das betreffende Dokument gesetzt werden, wenn dies im Einzelfall notwendig er-
scheint. Die Nutzungseinschra¨nkung fu¨r ein Dokument kann gegebenenfalls durch eine schriftliche
Einwilligung des Schutzrechtsinhabers aufgehoben werden.

9.4

Bildliche Darstellung

Projektionsmethoden s. DIN ISO 10209-2

– Technische Zeichnungen; Projektionen, Begriffe – (s. Norm).

Die Projektionsmethode 1 (Normalprojektion) wird vorwiegend angewendet, weiterhin kommen axo-
nometrische Projektionen, z. B. Isometrie und Dimetrie zur Anwendung.

DIN ISO 128-30

Technische Zeichnungen – Allgemeine Grundlagen der Darstellung – Teil 30: Grund-
regeln fu¨r Ansichten (ISO 128-30:2001) (Mai 2002)

DIN ISO 128-40

– Teil 40: Grundregeln fu¨r Schnittansichten und Schnitte (ISO 128-40:2001) (Mai 2002)

In Gesamtzeichnungen/Gruppenzeichnungen (s. DIN 199-1) werden die Gegensta¨nde i. Allg. in ihrer
Gebrauchslage dargestellt. In Teil-Zeichnungen sind Gegensta¨nde, die in beliebiger Lage verwendet
werden, z. B. Bolzen, Wellen, Schrauben, Buchsen, bevorzugt in der Fertigungslage darzustellen.

DIN ISO 128-30 legt die allgemeinen Grundsa¨tze fu¨r die Darstellung von Ansichten in allen Arten von
technischen Zeichnungen (mechanische Technik, Elektrotechnik, Architektur, Tiefbau usw.) in Orthogo-
nalprojektion nach ISO 5456-2 fest.

Die aussagefa¨higste Ansicht eines Gegenstandes muss unter Beru¨cksichtigung z. B. seiner Ge-
brauchslage, Fertigungs- oder Einbaulage als Vorder- oder Hauptansicht benutzt werden.

Jede Ansicht, mit Ausnahme der Vorder- oder Hauptansicht (Ansicht, Grundriss, Prinzipzeichnung)
muss deutlich mit einem Großbuchstaben gekennzeichnet sein, der in der Na¨he des Bezugspfeils, der
die Betrachtungsrichtung der entsprechenden Ansicht angibt, wiederholt wird. Unabha¨ngig von der
Betrachtungsrichtung ist der Großbuchstabe immer senkrecht, bezogen auf die Leserichtung der
Zeichnung, anzuordnen und entweder oberhalb oder rechts von der Pfeillinie einzutragen.

9

Bild 345.1

Kennzeichnung

der

zugeho¨rigen

Ansich-

ten

9.4

Bildliche Darstellung

345

Die gekennzeichneten Ansichten du¨rfen beliebig zur Hauptansicht angeordnet werden. Die Großbuch-
staben, die die zugeho¨rigen Ansichten kennzeichnen, mu¨ssen unmittelbar oberhalb der entsprechen-
den Ansichten angeordnet sein (s. Bild 347.1).

Wenn weitere Ansichten (einschließlich Schnittansichten und Schnitte) beno¨tigt werden, sind diese
nach den folgenden Grundsa¨tzen auszuwa¨hlen:

a) die Anzahl der Ansichten (Schnittansichten und Schnitte) ist auf das notwendige Maß zur eindeuti-

gen und vollsta¨ndigen Bestimmung des Gegenstandes zu beschra¨nken;

b) die Notwendigkeit von verdeckt darzustellenden Umrissen und Kanten ist zu vermeiden;

c) die unno¨tige Wiederholung eines Details ist zu vermeiden.

Fu¨r die Anordnung der Ansicht von oben (Grundriss) und der u¨brigen Ansichten gilt, dass jeder Ge-
genstand nach den durch Bild 346.1 festgelegten Grundsa¨tzen abzubilden ist (Projektionsmethode 1).
Die Projektionsmethode 3 ist im Bild 346.2 dargestellt.

Zum Kennzeichnen der angewendeten Methode wird bei Bedarf, z. B. in Zeichnungen fu¨r u¨bersee-
ische La¨nder, das in Betracht kommende Kennzeichen (graphisches Symbol) (s. Bild 346.3 oder 346.4)
in der Na¨he des Zeichnungsschriftfeldes eingetragen.

Auch um schra¨gliegende Kanten darf geklappt werden, damit das wirkliche Bild entsteht (s. Bild 346.5).

Einfache Darstellungen aus einer zur Zeichenfla¨che senkrechten Ebene, z. B. Armquerschnitte oder
Profile, ko¨nnen in schmalen Volllinien in eine Ansicht eingezeichnet werden (s. Bild 346.6); vereinfacht
ko¨nnen z. B. auch Lo¨cher und Lochkreis eines Flansches dargestellt werden (s. Bild 346.5). Im Allg.
genu¨gen die Vorderansicht, Draufsicht und eine Seitenansicht (s. Bild 347.1). Oft ist ein Gegenstand
schon aus 2 Ansichten klar erkennbar (s. Bild 346.6). Fu¨r runde Ko¨rper genu¨gt meist die Vorderansicht
weil das Durchmesserzeichen vor der Maßzahl (s. DIN 406-11) die Kreisform kennzeichnet, sinngema¨ß
gilt dies fu¨r quadratische Ko¨rper. Muss, z. B. bei Platzmangel, von der in Bild 346.1 festgelegten Dar-
stellung abgewichen werden, so ist die Blickrichtung durch Pfeil und Großbuchstaben anzugeben
(s. Bild 347.2). Die Wortangaben „Ansicht“, „Einzelheit“ und „Schnitt“ werden nicht geschrieben.

Bild 346.1

Darstellen eines Gegenstandes nach der
Projektionsmethode 1

Bild 346.2

Darstellen des Gegenstandes aus Bild 346.1
nach der Projektionsmethode 3; Ru¨ckansicht
rechts neben 2 (entspr. Bild 348.1)

Bild 346.3
Kennzeichen fu¨r
Projektionsmethode 1

Bild 346.4
Kennzeichen fu¨r
Projektionsmethode 3

Bild 346.5

Klappen eines Gegenstandes um eine
schra¨gliegende Kante. Lochkreis und
Lo¨cher vereinfacht dargestellt

Bild 346.6

Darstellung in abgebroche-
ner Vorderansicht und ei-
ner Seitenansicht im Halb-
schnitt,

Armquerschnitt

vereinfacht dargestellt

9

Technische Produktdokumentation und Technisches Zeichnen

346

Schnittdarstellungen werden angewendet, wenn die Ansichten einen Gegenstand nicht erscho¨pfend
wiedergeben. Ein Schnitt ist die gedachte Zerlegung eines Gegenstandes durch eine oder mehrere
Ebenen senkrecht zur Zeichenebene. Die in der Schnittebene liegenden Fla¨chen werden Schnitt-
fla¨chen genannt.

Der Schnittverlauf wird, wenn er nicht klar erkennbar ist, durch eine breite Strichpunktlinie (Schnittlinie)
nach DIN ISO 128-24 gekennzeichnet, die gerade oder geknickt sein kann. Kurz vor den Enden der Strich-
punktlinie geben Pfeile (Spitze auf der Schnittlinie) die Blickrichtung an (s. Bilder 347.3, 347.4 u. .).

Unterschieden wird: Vollschnitt (s. Bild 347.3 u. a.) und Halbschnitt, der bei symmetrischen Ko¨rpern,
z. B. Rundko¨rpern, entweder unter der waagerechten Mittellinie (s. Bild 346.6) oder rechts von der

9

Bild 347.1

Beispiel eines Ko¨rpers, der in drei An-
sichten eindeutig dargestellt ist

Bild 347.2

Kennzeichnen einer von Bild 346.1 abweichenden
Darstellung; letzte Buchstaben des ABC bevorzugen

Bild 347.3

Vollschnitt mit Kennzeichnung des
Schnittverlaufs

Bild 347.4

Schnitt in zwei sich schneidenden
Ebenen

Bild 347.5

Schnitt in drei benachbarten Ebenen
(Im Schnitt erscheint der Bereich der
schra¨gliegenden Ebene als Projektion

Bild 347.6

Halbschnitt

symetrischer

Teile

Bild 347.7

Schraffur unter-
brochen durch
Beschriftung

Bild 347.8

Teilschnitt-
ansicht

9.4

Bildliche Darstellung

347

senkrechten (s. Bild 347.6) gekennzeichnet wird, sowie Teilschnitt, auch Teilausschnitt (s. Bild 347.7)
oder Ausbruch (s. Bilder 347.5, 347.7) genannt. Ein Ausbruch wird durch Freihandlinien (s. Bild 347.8)
begrenzt. Ist die Kennzeichnung eines Schnittverlaufs no¨tig, so werden Anfang und Ende sowie
zwecks guter bersicht meist auch etwaige Knickstellen der Schnittlinie mit Großbuchstaben verse-
hen (s. Bild 347.3), die in Leserichtung (nach DIN 406-11) der Zeichnung stehen. Zula¨ssig sind auch
gleiche Großbuchstaben fu¨r einen Schnitt (A

–A usw.), falls das ABC verbraucht ist, auch A1, B1, C1

usw. Schnittfla¨chen werden mit schmalen Volllinien mo¨glichst unter 45



zur Achse oder zu den Haupt-

umrissen schraffiert; der Linienabstand ist der Schnittfla¨chengro¨ße anzupassen. Alle Schnittlinien
desselben Teiles haben gleiche Schraffur (s. Bilder 348.1 und 348.2). Angrenzende Schnittfla¨chen
verschiedener Teile werden unterschiedlich schraffiert: Schraffurlinien anders gerichtet und/oder mit
verschiedenem Abstand (s. Bild 348.5). Bei großen Schnittfla¨chen kann die Schraffur auf die Randzone
beschra¨nkt bleiben (s. Bild 348.1). Fu¨r Maßzahlen usw. ist die Schraffur zu unterbrechen (s. Bild 347.7).
Angrenzend dargestellte Schnittfla¨chen zweier paralleler Schnittebenen desselben Teils mit gleicharti-
ger Schraffur zeigt Bild 348.2.

Eine Ko¨rperkante, die bei einem Schnitt nach Bild 348.3 auf der Mittellinie liegt, ist wie in einer An-
sicht darzustellen.

Schmale Schnittstellen werden geschwa¨rzt, aneinander stoßende sind in geringem Abstand zu zeich-
nen (s. Bild 348.4).

In der Schnittebene liegende Rippen, Speichen, Niete, Schrauben usw. nicht la¨ngs geschnitten zeich-
nen (s. Bilder 348.6 und 348.5). Flansche mit Naben und Lo¨chern sowie a¨hnliche Teile werden nach
Bild 348.6 ohne Angabe des Schnittverlaufs dargestellt. Niete, Schrauben, Bolzen werden nicht la¨ngs
geschnitten gezeichnet. Mehrere Schnitte durch eine Welle (z. B. Nockenwelle) du¨rfen nach Bild 349.1
angeordnet werden.

Schnitte werden projektionsgerecht angeordnet (s. Bild 348.6). Abweichende Anordnungen sind zu er-
la¨utern, z. B.: Schnitt E

–F um 30



nach links gedreht. Schnitte von Schnitten sind nur in Sonderfa¨llen

anzuwenden, z. B. fu¨r einen Teilschnitt des Vollko¨rpers (s. Bild 348.3).

Gegensta¨nde ko¨nnen zwecks Ersparnis an Zeichenarbeit und/oder an Zeichenfla¨che mit unterbroche-
ner Ansicht dargestellt werden, mit Freihandlinien oder Zickzacklinien nach DIN ISO 128-24 als Bruch-

Bild 348.1
Schraffiert Randzone
la¨ngs der Umrisslinie
einer großen Fla¨che

Bild 348.2
Schraffur einer Schnittfla¨che der
parallelen Schnittansichten oder
Schnitte

Bild 348.3
Halbschnitt mit
Ko¨rperkante auf
Mittellinie

Bild 348.4
Schmale aneinander
grenzende Schnitt-
fla¨chen

Bild 348.5

Verschiedene Teile in einer
Schnittebene

Bild 348.6

Vollschnitt eines Flansches o. dgl. mit Rippen
und Lo¨chern

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Technische Produktdokumentation und Technisches Zeichnen

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