DIN EN ISO 3269
Mechanische Verbindungselemente – Annahmepru¨fung (Nov 2000)
In der Massenfertigung sind einzelne fehlerhafte Teile nicht zu vermeiden. Insbesondere gro¨ßere Lose
ko¨nnen deshalb gelegentlich fehlerhafte Teile enthalten. Das Aussortieren dieser Teile ist meist tech-
nisch nicht erforderlich, außerdem aufwendig und unwirtschaftlich.
Jedes fehlerhafte Teil, dessen Fehler die vorgesehene Funktion oder Verwendung mehr als unerheb-
lich beeintra¨chtigen kann, darf beanstandet werden. Gro¨ßere Lose werden vom Besteller in der Regel
nur durch Stichproben gepru¨ft. Je nach Stichprobenumfang kann aus dem Ergebnis der Stichproben-
pru¨fung nur mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit auf den tatsa¨chlichen Anteil von feh-
lerhaften Teilen im Pru¨flos geschlossen werden.
Diese Norm legt ein Verfahren fest, das der Besteller bei seiner Eingangspru¨fung anzuwenden hat,
um entscheiden zu ko¨nnen, ob ein Los von Verbindungselementen den festgelegten technischen An-
forderungen entspricht, sofern bei Bestellung kein anderes Annahmeverfahren mit dem Lieferer ver-
einbart wurde.
Die Norm gilt fu¨r Schrauben, Muttern, Stifte, Bolzen, Scheiben, Blindniete und fu¨r andere mechani-
sche Verbindungselemente, die nicht fu¨r eine automatische Verschraubung, fu¨r besondere Anwen-
dungen oder fu¨r Anwendungen mit besonders hohen Anforderungen bestimmt sind, fu¨r die besonde-
re Fertigungspru¨fungen und die Ru¨ckverfolgbarkeit des Loses gefordert werden. Fu¨r solche Produkte
sind entsprechende Verfahren vor der Auftragsbesta¨tigung zwischen Besteller und Lieferer zu verein-
baren. Die Norm gilt nur fu¨r fertig bearbeitete Verbindungselemente. Sie entha¨lt keine Anweisungen
oder Pru¨fverfahren fu¨r laufende Fertigungspru¨fungen und setzt auch keine bestimmte Pru¨fverfahren
voraus. Die Anforderungen dieser Norm gelten nur fu¨r den Anlieferungszustand der Verbindungsele-
mente.
Das Verfahren zur Anwendungspru¨fung von mechanischen Verbindungselementen folgt im Wesentli-
chen der Norm DIN ISO 2859-1, in der auch die zum Versta¨ndnis der Stichprobenpru¨fung erforderli-
chen Begriffe definiert sind.
Allgemeine Grundsa¨tze und Anforderungen
Der Besteller kann eine Lieferung nach eigenem Ermessen so pru¨fen, wie es ihm entsprechend der
vorgesehenen Verwendung oder Anwendung der Verbindungselemente erforderlich oder wirtschaft-
lich erscheint, vorausgesetzt, das Lieferantenrisiko ist nicht gro¨ßer als 5 %.
Wa¨hrend der Annahmepru¨fung ist besonders auf die Eignung der Verbindungselemente fu¨r die vor-
gesehene Funktion oder Verwendung zu achten. Beanstandungen du¨rfen nur erhoben werden, wenn
festgestellte Fehler die vorgesehene Funktion und/oder Verwendung des Verbindungselementes be-
12
Bild 517.1
Beispiel fu¨r eine Kennzeichnung mit der
Kennzahl der Festigkeitsklassen
Bild 517.2
Beispiel fu¨r eine Kennzeichnung mit dem Sym-
bol der Festigkeitsklasse (Uhrzeigersystem)
Tabelle 517.3
Kennzeichnung (Symbole) fu¨r Muttern mit Festigkeitsklassen
Festigkeitsklasse
4
5
6
8
9
10
12
1
)
entweder
Kennzeichen der
Festigkeitsklasse
4
5
6
8
9
10
12
wahlweise
oder Symbol der
Festigkeitsklasse
(Uhrzeigersystem)
1
) Der Kennzeichnungspunkt kann nicht durch das Herstellerzeichen ersetzt werden.
12.1
Technische Lieferbedingungen fu¨r Schrauben und Muttern
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